Michael Hardt und Antonio Negri
Empire
Die neue Weltordnung
Campus, 2002
Was ist drin?
Wir sind Zeugen der Geburt des Empire aus dem Geist der Globalisierung. Wie sehen die neuen Machtstrukturen aus und wie können sie überwunden werden?
Rezension
Mit "Empire" bezeichnen Hardt und Negri ein globales Netzwerk, ein neues Weltreich ohne nationalstaatlichen Einfluss. Infolge der Globalisierung entsteht ein politisches und ökonomisches Konstrukt ohne Grenzen und ohne Zentrum, das v. a. durch moderne Kommunikationstechniken vernetzt ist. Kurz nach der Erstveröffentlichung vor zwei Jahren avancierte diese Gesellschaftsanalyse von Hardt und Negri zur Bibel der Globalisierungsgegner. Selbstbewusst folgt das Autorenduo der Tradition anderer Denker und Philosophen wie Adorno und Horkheimer, Marx und Engels. Wer einen schnellen Überblick wünscht, sollte die Finger davon lassen: Der weitaus grösste Teil des Buches beschäftigt sich mit der europäischen Ideengeschichte. Es ist ein philosophischer Text, den manch einer schwer verdaulich finden wird, wenn er sich durch die mit "Ontologie", "Immanenz" und "Dialektik" durchtränkten Seiten mühen muss. Doch an vielen anderen Stellen wiederum erfreuen die Autoren durch scharfsinnige und mit feiner Ironie abgeschmeckte Beobachtungen. getAbstract.com empfiehlt diesen faszinierenden Entwurf allen, die bei der hitzigen Diskussion um das Reizwort "Globalisierung" mitreden wollen und die die Lese- und Denkarbeit nicht scheuen.
Zusammenfassung
Über die Autoren
Michael Hardt ist Professor für Literaturwissenschaft an der Duke University Durham, USA. Antonio Negri war Professor für Philosophie in Padua und Paris und Abgeordneter im italienischen Parlament. Er ist seit den 60er Jahren einer der führenden Theoretiker der italienischen Linken und lebt heute in Rom.
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