Rezension
Auch zehn Jahre nach der Finanzkrise staunt noch immer so mancher, wie es zu einem solchen Desaster mit Ansage kommen konnte. Der ehemalige Investmentbanker Leonhard Fischer versucht eine Erklärung. Höchst kenntnisreich, aber dennoch sehr persönlich schildert er seine Sicht der Dinge – schonungslos, was das eigene Metier angeht, und durchaus auch selbstkritisch. Interessant wird es vor allem, wo Fischer aufzeigt, dass das gegenwärtige Finanzsystem nach den zahlreichen Rettungsaktionen von Staaten und Zentralbanken nur noch sehr bedingt als marktwirtschaftlich zu bezeichnen ist. Auch überzeugt seine Kritik am blinden Vertrauen auf computerbasierte Risikomodelle. Großes Vorwissen ist für die Lektüre nicht nötig, Laien werden an dem Buch ihre Freude haben. Wer sich hingegen mit dem Thema Banken inklusive Finanzkrise schon beschäftigt hat, wird nicht allzu viel Neues finden. Auch einen wirklichen Gegenentwurf liefert der Autor nicht und die Anlagetipps bleiben recht allgemein. Insgesamt ist das Buch aber eine kompetente und faktengesättigte Analyse aus Insiderperspektive, findet getAbstract.
Zusammenfassung
Über den Autor
Leonhard Fischer startete seine berufliche Laufbahn im Investmentbanking der US-Bank J. P. Morgan und war später unter anderem Vorstand der Dresdner Bank.
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