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Ethik des Wettbewerbs
Buch

Ethik des Wettbewerbs

Über Konkurrenz und Moral

C. H. Beck, 2014 Mehr

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Analytisch
  • Überblick
  • Inspirierend

Rezension

Der Kapitalismus steht in der Kritik, vor allem aus ethischen Gründen. Insbesondere die kapitalistischen Konzepte Wettbewerb und Wirtschaftswachstum werden oft als unmoralisch angesehen und verteufelt. Insofern ist es erfrischend, dass der Autor eine Lanze bricht für Marktwirtschaft und Wettbewerb, denen wir schließlich unseren historisch beispiellosen Wohlstand verdanken. Zumindest in den Industrieländern leben wir heute auf einem Niveau, das sich unsere Vorfahren nicht einmal im Traum hätten vorstellen können. Auch in den sogenannten Entwicklungsländern hat die Marktwirtschaft eindrucksvolle Verbesserungen der Lebensbedingungen hervorgebracht. Der Autor fordert eine ethische Neubewertung unserer Wirtschaftsordnung, liefert dafür schlüssige Argumente und überprüft diese auch an aktuellen gesellschaftspolitischen Diskussionen etwa um die Reform des Bildungs- oder Gesundheitswesens. Daneben gibt er einen guten Überblick über die laufenden Fachdebatten in der Wirtschaftsethik und stellt die wichtigsten Autoren vor. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die sich für wirtschaftsethische Fragen interessieren und unorthodoxe Perspektiven schätzen.

Zusammenfassung

Kapitalismus in der Kritik

Spätestens seit der jüngsten Finanzkrise ist der Kapitalismus auf breiter Front in Verruf geraten. Gewerkschaften wie Wirtschaftsvertreter sind sich einig, dass er weder die Probleme der sozialen Ungleichheit lösen noch das Auf und Ab der Konjunktur regulieren kann. Allerdings stellt sich die Frage, ob Ungleichheit tatsächlich schlecht ist und ob überhaupt der Kapitalismus die Ursache der Ungleichheit ist. Viele Kapitalismuskritiker sehen die Gier der Menschen als wichtigsten Grund für die allseits beklagten Fehlentwicklungen, so etwa Papst Franziskus oder Bestsellerautoren wie Tomáš Sedláček und David Graeber. Wenn aber die menschliche Gier, also eine anthropologische Konstante, der Motor des kapitalistischen, marktwirtschaftlichen Systems ist, warum kam dieses System dann nicht schon viel früher auf?

Andere Autoren sehen die Ursache jener Fehlentwicklungen im Wettbewerbsprinzip, dem grundlegenden Funktionsmechanismus des Kapitalismus. Der Wirtschaftsethiker Karl-Heinz Brodbeck etwa oder der Theologe Friedrich Hengsbach beschwören den „Abschied von der Konkurrenzgesellschaft“ und möchten ein Miteinander statt ein Gegeneinander zur Grundlage...

Über den Autor

Christoph Lütge ist Professor für Wirtschaftsethik an der TU München.


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