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Ethischer Welthandel
Buch

Ethischer Welthandel

Alternativen zu TTIP, WTO & Co

Deuticke, 2017 Mehr

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Bewertung der Redaktion

7

QualitÀten

  • Meinungsstark
  • Überblick
  • Unterhaltsam

Rezension

Bringt Freihandel mehr Wohlstand? Christian Felber argumentiert in seinem Buch Ethischer Welthandel, dass der viel gepriesene Mehrwert uneingeschrĂ€nkter Handelsbeziehungen von den Bevölkerungen der beteiligten LĂ€nder teuer erkauft wird: Wenigen Gewinnern – zumeist transnationale Konzerne und Eliten – stehen, so Felber, viele Verlierer gegenĂŒber, die kulturelle Vielfalt nimmt ab und ökologische Anliegen treten in den Hintergrund. Trotzdem scheint dies dem weiteren Ausbau des Freihandels nichts anhaben zu können, dessen wirtschaftliche Logik regelmĂ€ĂŸig beschworen wird. Sogar grundlegende soziale Rechte werden angesichts komparativer Kostenvorteile dem freien Handel geopfert. Darf man als fortschrittlicher Mensch ĂŒberhaupt gegen Freihandel sein? Felber meint: Ja, denn zwischen Freihandel und Protektionismus – der völligen Abschottung von internationalen MĂ€rkten – gĂ€be es sehr wohl Alternativen. Eine davon stellt er vor und benennt sie als ethischen Welthandel, der Menschenrechte und Umweltschutz als nicht verhandelbare GrundsĂ€tze definiert. Eine leicht verstĂ€ndliche Auseinandersetzung mit der oftmals zu einseitig gefĂŒhrten Diskussion ĂŒber das Freihandelspostulat, meint getAbstract.

Zusammenfassung

Freier Handel?

Eine sachliche Debatte zu Pro und Contra des Freihandels findet nicht statt. Jeder Kritiker des Freihandels wird sogleich als Protektionist eingestuft. Dabei sind beide Extreme, Handel als Selbstzweck bzw. vollstĂ€ndige Abschottung der MĂ€rkte, keine erstrebenswerten Ziele. Wenn Hunderttausende BĂŒrger in Europa gegen die Freihandelsabkommen TTIP und CETA demonstrieren, so gehen da nicht Protektionisten auf die Straße, sondern demokratisch gesinnte BĂŒrger, die ihr Recht auf Mitbestimmung wahrnehmen möchten. GegenwĂ€rtig verhandelt die EU mehr als zwei Dutzend weitere Abkommen – mit ein Grund zum Jubeln fĂŒr die Welthandelsorganisation WTO, die stolz auf das stetig wachsende Welthandelsvolumen verweist: aktuell fast ein Drittel der weltweiten Wirtschaftsleistung.

Handel ist zum Selbstzweck geworden, bei dem die HĂ€ndler – allen voran die transnationalen Konzerne – das große GeschĂ€ft machen. Diese setzen zusammen mit ihren Lobbyisten alles daran, dass dies auch in Zukunft so bleiben wird. Freihandel wird zum allumfassenden Gebot, hinter dem Menschenrechte und nachhaltige Entwicklung zurĂŒcktreten. Eine differenzierte Betrachtung fĂŒr das Gemeinwohl, mit dem Ziel...

Über den Autor

Christian Felber ist Buchautor und unterrichtet an der WirtschaftsuniversitĂ€t Wien. 2010 initiierte er das internationale Projekt der Gemeinwohlökonomie. Er hat unter anderem auch Geld. Die neuen Spielregeln verfasst, das mit dem getAbstract International Book Award ausgezeichnet wurde.


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