Rezension
Man kann natürlich Glaubenskriege darum führen, ob Analysen und Handlungsempfehlungen, die der Ökonom John Maynard Keynes in den 1930er-Jahren abgegeben hat, heute noch Relevanz haben. Aber bedeutet das automatisch, dass der neoliberale Marktfundamentalismus, der sich gegen den Keynesianismus durchgesetzt hat und heute die Wirtschafts- und Finanzpolitik ganzer Wirtschaftsräume bestimmt, recht hat? Joseph Stiglitz, einer der weltweit bekanntesten linken Ökonomen, würde vehement widersprechen. In diesem Buch zeigt er nicht nur, warum die Programme zur Bewältigung der Eurokrise scheiterten, sondern legt ein ebenso detailliertes wie umfangreiches Reformprogramm vor. Dessen Ziel: den Euro tatsächlich zu dem Friedensprojekt werden zu lassen, als das er gemeint war. Leider ist das Buch schlecht strukturiert und voller Redundanzen; ein roter Faden, dem auch nicht VWL-gebildete Leser folgen können, ist schwer zu finden. Deutlich wird aber, dass vermeintlich technokratische Akte, wie es geldpolitische Maßnahmen zu sein scheinen, am Ende politische Entscheidungen sind, die nicht selten mehr der Durchsetzung von Partikularinteressen dienen als dem Gemeinwohl. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die sich für Lösungsansätze der Eurokrise interessieren.
Zusammenfassung
Über den Autor
Joseph Stiglitz war Professor in Yale, Oxford und Stanford, Berater der Clinton-Regierung und Chefvolkswirt der Weltbank. 2001 erhielt er den Nobelpreis für Wirtschaft. Heute ist er Professor an der Columbia University in New York und gilt als einer der weltweit einflussreichsten Wirtschaftswissenschaftler. Er schrieb eine Reihe von Bestsellern.
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