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Fair Trade
Buch

Fair Trade

Ein Konzept nachhaltigen Handels

UVK Lucius, 2012 Mehr

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Bewertung der Redaktion

6

Qualitäten

  • Analytisch
  • Augenöffner
  • Meinungsstark

Rezension

„Noch bevor du diesen Morgen dein Frühstück beendet hast, bist du auf die halbe Welt angewiesen.“ Mit diesem Zitat von Martin Luther King werben Weltläden, Fair-Trade-Siegel und -Botschafter für den fairen Handel. Doch eignet sich Fair Trade wirklich dazu, in Kings Sinn das Verantwortungsgefühl der Menschen füreinander und für unseren Planeten zu schärfen? Oder wird er vielmehr benutzt, um aus schlechtem Gewissen Kapital zu schlagen? Die Autoren dieses Buches nähern sich diesen und anderen Fragen mit akademischer Sachlichkeit. Sie analysieren Handelsstrukturen, zerpflücken Subventionspraktiken, diskutieren Paradigmen, Wirtschaftstheorien und -konzepte und ziehen am Ende ein wenig überraschendes Fazit: Fairer Handel kann die Lebensbedingungen der Menschen in den Entwicklungsländern durchaus verbessern, aber seine Wirkungen sind begrenzt. Viel wichtiger wäre es, dass Industrieländer auf die ungerechtfertigten Vorteile verzichten, die ihnen ihre protektionistische Handelspolitik verschafft. getAbstract empfiehlt das Buch Studierenden und Praktikern, die sich für Fragen der Nachhaltigkeit interessieren.

Zusammenfassung

Fair Trade – fairer Preis?

Der Welthandel ist im Zuge der Globalisierung explodiert: Allein zwischen 1997 und 2008 haben sich die Exporte nahezu verdreifacht, die Erlöse aus dem Boom verteilen sich jedoch immer ungleicher. Das Bewusstsein für diese Schieflage wächst: Die Fair-Trade-Bewegung – in den 1970er Jahren von den Gründern alternativer Weltläden ins Leben gerufen – hat inzwischen die Supermarktketten erreicht. Ziel dieser Bewegung ist es, vor allem Kleinfarmern in den Entwicklungsländern Zugang zu den Weltmärkten zu verschaffen und zugleich ökologische und soziale Standards vor Ort durchzusetzen. Viele Verbraucher fragen sich zu Recht, ob Fair Trade diesen Anspruch erfüllt und ob die oft deutlich höheren Preise für fair gehandelte Produkte gerechtfertigt sind. Zur Annäherung an diese Frage zunächst ein Faktencheck:

  • Die 2001 in Doha begonnene Verhandlungsrunde der World Trade Organization (WTO) wurde mehrfach ergebnislos abgebrochen. Einer der Hauptgründe war die mangelnde Bereitschaft der EU und der USA, Subventionen für die Landwirtschaft in ihren Ländern abzubauen, die Entwicklungsländern den Zutritt zu diesen Märkten erschweren.
  • Der Anteil des...

Über die Autoren

Michael von Hauff ist Professor für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Umwelt- und Entwicklungsökonomie an der TU Kaiserslautern. Er war auch an dem Buch Industrial Ecology Management beteiligt. Katja Claus hat Wirtschaftsingenieurwesen studiert und arbeitet für den kanadischen Konzern Bombardier.


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