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Fault Lines – Verwerfungen
Buch

Fault Lines – Verwerfungen

Warum sie noch immer die Weltwirtschaft bedrohen und was jetzt zu tun ist

FinanzBuch, 2012 Mehr

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Analytisch
  • Unterhaltsam

Rezension

Ein Buch über die Finanzkrise aus der Feder des ehemaligen Chefökonomen des Internationalen Währungsfonds weckt hohe Erwartungen. Die werden auch erfüllt, denn Raghuram G. Rajan gelingt eine lebendige und zugleich sachkundige Darstellung der komplexen Sachverhalte. Während in den ersten zwei Dritteln des Buches die Krise sehr gründlich aufgearbeitet und dabei das Problem der finanzwirtschaftlichen und finanzpolitischen Verwerfungen allgemein erläutert wird, geht es im letzten Drittel um Lösungen. Konkret fragt Rajan, was zu tun ist, damit die vorhandenen Verwerfungen geglättet werden können. Er betrachtet die Krise durch die amerikanische Brille; und auch seine Verbesserungsvorschläge, die er sehr detailliert und wissenschaftlich untermauert vorträgt, richten sich an die USA. Doch vieles, beispielsweise die Empfehlung, Boni einzufrieren und erfolgsabhängig in jährlichen Raten auszubezahlen, lässt sich selbstverständlich auch in Europa umsetzen. getAbstract empfiehlt diese ebenso unterhaltsame wie lehrreiche Lektüre Bankern, Investoren und grundsätzlich allen, die in der aktuellen Debatte mitreden wollen.

Zusammenfassung

Verwerfungen stören die Weltwirtschaft

In der Geologie versteht man unter einer Verwerfung eine tektonische Bruchstelle, die Gesteinsschichten gegeneinander verschiebt und gravierende Folgen haben kann. Mit den wirtschaftlich-politischen Verwerfungen ist es nicht anders: Sie behindern die harmonische Entwicklung und führen regelmäßig zu örtlichen Störungen bis hin zu Finanz- und Wirtschaftskrisen.

Wie konnte es zur großen US-Finanzkrise von 2007 kommen? Sie ist im Wesentlichen eine Folge der unheilvollen Verwerfung, die zwischen den Zielen populistischer Politiker und profitorientierter Banker entstand. Die US-Regierung wollte den amerikanischen Mittelstand, durch steigende Arbeitslosigkeit und Einkommensrückgang beunruhigt, mit einem Geschenk ruhigstellen: dem leichten Zugang zu Immobilienkrediten. Die Finanzindustrie passte diesen Auftrag ihrem vorrangigen Ziel an, der Gewinnmaximierung bei minimalem Risiko. Mit allen Mitteln wurden nun Kredite zur Verfügung gestellt. Dabei geriet die Notwendigkeit der Rückzahlung immer mehr in den Hintergrund. Die Kreditvermittler, motiviert durch das Versprechen der Regierung, auch für säumige Schuldner aufzukommen, drängten armen...

Über den Autor

Raghuram G. Rajan wuchs in Indien auf, studierte in Delhi und promovierte am Massachusetts Institute of Technology. Von 2003 bis 2006 war er Chefökonom des Internationalen Währungsfonds. Seit 2008 berät der Finanzökonom Indiens Premierminister Manmohan Singh.


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