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Faust I
Buch

Faust I

Tübingen, 1808
Diese Ausgabe: Insel Verlag, 2003 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Tragödie
  • Weimarer Klassik

Worum es geht

Goethes Meisterwerk

Faust ist unbestritten Goethes Hauptwerk. An der aus zwei Teilen bestehenden Tragödie hat der größte deutsche Dichter fast 60 Jahre lang gearbeitet. Dabei bezog er sich auf vielfältige Quellen, die sich um die mysteriöse mittelalterliche Figur des Dr. Faustus ranken, der einen Pakt mit dem Teufel geschlossen haben soll. Goethes Faust schließt ebenfalls eine Wette mit dem Teufel (Mephisto) ab, denn als ewig strebender Mensch setzt er alles daran, einmal den Moment vollkommenen Glücks zu erfahren. Mephisto führt den Doktor mit Zauberkraft zu wunderlichen Orten: in eine Hexenküche und in die Walpurgisnacht. Mit Mephistos Hilfe verführt Faust die junge und unschuldige Margarete (Gretchen) und richtet sie damit zugrunde. Die Gestalt des Dr. Faust kann als typische Verkörperung des neuzeitlichen, wissens- und tatendurstigen Menschen gedeutet werden, der in seiner rücksichtslosen Glückssuche sich und seine Umwelt in die Katastrophe zieht. Die gereimten Verse entfesseln eine Sprachgewalt, die ihresgleichen sucht. Dass Goethes Faust der Klassiker schlechthin ist, zeigt sich auch daran, dass dem Leser in fast jeder Szene bekannte Zitate und Aphorismen begegnen, die von der prägnanten, eingängigen Form und der begeisterten Aufnahme des Werkes Zeugnis geben. Der zweite Teil der Tragödie (Faust II) ist weniger bekannt, komplexer und schwieriger zu verstehen als der erste und wird in diesem Abstract nicht behandelt.

Zusammenfassung

Vorspiel

Bevor das Drama beginnt, treffen sich der Theaterdirektor, der Dichter und eine „Lustige Person“, um über das Stück zu sprechen. Der Theaterdirektor wünscht sich ein volles Haus, viel Aktion und eine Menge zu sehen, damit die Zuschauer ordentlich gaffen können. Den Dichter dagegen schreckt ein großes Publikum ab. Ein wahres Kunstwerk gehe in wilden Augenblicken wie diesen unter; es zeige sich erst über die Jahre hinweg in seiner Vollkommenheit. Die lustige Person findet dafür nur Spott: Der Dichter solle den Menschen jetzt und hier Spaß und Freude bereiten, denn die Poesie könne man durchaus auch kommandieren. Der Direktor will Taten sehen: Den Vorhang auf!

Prolog im Himmel

Im Himmel lobpreisen die Engel die Werke Gottes: Die Gestirne, deren harmonische Bewegungen im Sphärenklang verlaufen, sind Zeugnis für die Vollkommenheit der Schöpfung. Doch der Teufel, Mephisto, weiß anderes zu berichten: Er treibt sich unter den Menschen herum, die er überhaupt nicht vollkommen und interessant findet. Er bedauert sie sogar, denn trotz ihres Verstandes können sie keine großen Sprünge machen. Gott ist erzürnt und bringt das Gespräch auf Doktor Faust. Auch Mephisto...

Über den Autor

Johann Wolfgang von Goethe ist bis zum heutigen Tag der wichtigste Dichter der deutschen Literatur. Goethes lyrische Werke, Dramen und Romane wurden in alle Weltsprachen übersetzt. Goethe wird am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren und wächst in einer gesellschaftlich angesehenen und wohlhabenden Familie auf. Nach dem Privatunterricht im Elternhaus nimmt der 16-Jährige auf Wunsch seines Vaters ein Jurastudium in Leipzig auf, das er 1770 in Straßburg mit dem Lizentiat beendet. Dort macht er die Bekanntschaft von Johann Gottfried Herder und verfasst erste Gedichte. In Frankfurt eröffnet Goethe eine Kanzlei, widmet sich aber vermehrt seiner Dichtung. 1774 veröffentlicht er Die Leiden des jungen Werther; einige Dramen folgen. 1775 bittet ihn der Herzog Karl August nach Weimar und Goethe macht eine schnelle Karriere als Staatsbeamter. Nach zehn Jahren Pflichterfüllung am Hof reist Goethe 1786 nach Italien. Diese "italienische Reise" markiert einen Neuanfang für sein Werk. 1788 kehrt Goethe nach Weimar zurück und lernt Christiane Vulpius kennen, mit der er lange Zeit in "wilder Ehe" zusammenlebt. Nach anfänglichen Differenzen freundet sich Goethe 1794 mit Friedrich Schiller an, in dessen Zeitschrift Die Horen Goethe mehrere Gedichte veröffentlicht. Die beiden Dichter verbindet fortan eine enge Freundschaft, auf der die Weimarer Klassik und ihr an der griechischen Antike orientiertes Welt- und Menschenbild aufbaut. 1796 erscheint der Bildungsroman Wilhelm Meisters Lehrjahre, 1808 Faust I und 1809 der Roman Die Wahlverwandtschaften. Seit 1811 arbeitet er an seiner Autobiografie Aus meinem Leben: Dichtung und Wahrheit. Kurz vor seinem Tod vollendet Goethe Faust II. 1832 stirbt er im Alter von 83 Jahren in Weimar.


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