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FED – Die Bank Amerikas
Buch

FED – Die Bank Amerikas

Der wahnwitzige Kampf um die Gründung der Federal Reserve

FinanzBuch, 2016 Mehr

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Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Hintergrund
  • Unterhaltsam

Rezension

Finanzkrise, Niedrigzins, Schuldenberg: Die US-Zentralbank Fed mag heute dringlichere Themen haben als ihre abenteuerliche und skandalumwitterte Gründungsgeschichte. Der Finanzjournalist Roger Lowenstein zeigt jedoch, dass diese historische Episode, die sich vor über 100 Jahren abspielte, sehr wohl aktuelle Bezüge hat: Wer die Macht über den Dollar hat, ist und bleibt umstritten. Anders als die Akteure, die damals die Fed-Gründung bewirkten, sind die Konfliktlinien, an denen sie fochten, noch immer ein virulenter Teil der amerikanischen Politik. Lowenstein gelingt es, diese Parallelen auf packende Art aufzuzeigen. Dass sich seine historische Nacherzählung manchmal im Detail verliert und geldpolitische Zusammenhänge oft nur angerissen werden, ist vernachlässigbar. Das Buch ist ein gut lesbares Standardwerk über die Vorgeschichte der Fed. getAbstract empfiehlt es allen, die sich für die Hintergründe der amerikanischen Politik und Wirtschaft interessieren.

Zusammenfassung

Die USA – auf dem Finanzmarkt ein Nachzügler

An der Schwelle des 20. Jahrhunderts passte das Finanzsystem der USA nicht mehr zur industriellen Entwicklung der aufstrebenden Einwanderernation. Anders als die anderen Industrieländer besaß das Land keine Zentralbank. Die unzähligen Banken waren auf sich allein gestellt. Die letzte Bankenreform hatte es 1863/64 im Bürgerkrieg gegeben, als in den Regionen Nationalbanken gegründet wurden. Diese emittierten Banknoten, deren Vorderseite einheitlich gestaltet war. Das verringerte zwar den unregulierten Notendruck, der zu Kreditblasen und großen Qualitätsunterschieden geführt hatte – Scheine aus Maine etwa trugen den Spitznamen „Hautpflaster“. Doch die Menge der neuen Banknoten stand nicht im Verhältnis zur wirtschaftlichen Aktivität. Die Kopplung der „Greenback“ genannten Dollarnote an Goldvorräte verknappte die Geldmenge weiter: Es gab zu wenig Gold, um ausreichend Geld zur Verfügung zu stellen. Die Preise für Waren verfielen – von 1867 bis 1897 herrschte Deflation –, während das knappe Gold immer teurer wurde.

Jede einzelne Geschäftsbank hielt eine große Bargeldreserve vor, um im Fall einer Panik Kunden auszahlen...

Über den Autor

Roger Lowenstein ist Wirtschaftsjournalist und -publizist mit Schwerpunkt Finanzmarkt. Er arbeitete unter anderem für das Wall Street Journal.


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