„Feedbackkultur“ ist schwer in Mode. Dabei ist sie uns eigentlich angeboren: Schon Säuglinge geben und bekommen Feedback. Ihr Schreien ist eine Rückmeldung an die Eltern, dass etwas nicht stimmt. Im Berufsalltag fällt Feedback im Allgemeinen differenzierter aus, aber wirklich gut und konstruktiv ist es selten. Kommunikationstrainerin Anja von Kanitz weiß, worauf es ankommt. Ihre Tipps sind bisweilen repetitiv, aber wer sie beherzigt, wird bessere Rückmeldungen geben – und selbst mit unwillkommener Kritik umgehen können.
Feedback prägt das menschliche Verhalten von Geburt an.
Feedback ist eines der großen Modewörter im Diskurs rund um gute Führung. Dabei ist Feedback keineswegs eine neue Idee, sondern ein Grundmechanismus des Lernens. Menschen lernen von Geburt an, indem sie Feedback geben und bekommen. Das Schreien eines Babys ist eine Rückmeldung, dass es Hunger oder Schmerzen hat oder einsam ist. Erwidern die Eltern hingegen sein Lachen, ist das ebenfalls Feedback. Das Baby lernt: Wenn ich lache, lacht Mama auch – gute Laune ist ansteckend.
Feedback prägt das menschliche Verhalten. Über Rückmeldungen von ihren Bezugspersonen lernen Kinder, was sie tun sollen und was besser nicht. Entscheidend ist, dass zwischen Feedbackgebenden und -nehmenden eine vertrauensvolle Beziehung besteht und dass das Feedback konstruktiv ist. Konstruktives Feedback stärkt das Selbstbewusstsein von Kindern – sie trauen sich mehr zu als Kinder, die abwertende Rückmeldungen à la „Das kannst du sowieso nicht“ erhalten.
Gutes Feedback fördert die persönliche Weiterentwicklung und die Zusammenarbeit mit anderen.
Im beruflichen Kontext unterstützt Feedback Sie ...
Anja von Kanitz ist Beraterin, Trainerin und Coachin für Rhetorik, Kommunikation und Moderation. Außerdem ist sie als Dozentin an der Universität Marburg tätig.
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