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Fiesta
Buch

Fiesta

New York, 1926
Diese Ausgabe: Rowohlt, 1999 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Roman
  • Moderne

Worum es geht

Ein zeitloser Nachkriegsroman

In Fiesta beschreibt Hemingway das ausschweifende Leben einer Gruppe von US-amerikanischen Expats in Paris. Das Zentrum des Buches bildet ihr gemeinsamer Ausflug zur Fiesta in Pamplona. Dort erweist es sich als explosiv, dass mehrere Männer in dieselbe Frau verliebt sind. Die Gruppe verkracht sich darüber. Schließlich bekommt niemand von ihnen die Frau, denn sie türmt mit einem gut aussehenden, jungen Torero. Hemingways Beschreibung der lockeren Sitten dieser Gruppe löste einen Skandal aus, dürfte aber auch das lebhafte Interesse an dem Buch begründet haben. Seine überzeitliche Relevanz bekommt der Roman vor allem dadurch, dass er eine besondere Art von Kriegsroman ist. Es gibt keinerlei Beschreibungen von Kampfhandlungen oder Kriegsschauplätzen – und dennoch scheinen sie allgegenwärtig. Die Romanfiguren sind desillusioniert und zynisch. Ähnlich wie die Romanhelden der französischen Existenzialisten ziehen sie durch eine sinnentleerte Welt, zwischen endlosen Trinkgelagen und ständig scheiternden Beziehungen, auf der Suche nach einem Weg, trotz allem weiterzuleben. Kein Wunder, dass Fiesta seither auch von anderen Nachkriegsgenerationen stets aufs Neue entdeckt wurde.

Zusammenfassung

Amerikaner in Paris

Robert Cohn ist ein schüchterner Mann. Der Princeton-Absolvent war einmal ein erfolgreicher Boxer. Doch seine Umgebung ließ ihn seine jüdische Herkunft spüren. Cohn stammt aus einer reichen jüdischen Familie aus New York. Er hat früh geheiratet und drei Kinder. Doch seine Frau verließ ihn nach fünf Jahren. Nach der Scheidung versuchte er sich als Schriftsteller und Herausgeber von Literaturzeitschriften. Dabei lernte er Francis Clyne kennen. Mit ihr ging er nach Paris. Sie heirateten, aber auch diese Ehe verlief nicht glücklich. Langsam wurde Cohn erfolgreicher: Ein Verlag lobte seinen Roman, er gewann Geld beim Bridge-Spielen und erstmals in seinem Leben nahm er wahr, dass sich Frauen für ihn interessierten. Seine Freunde finden, dass Cohn dadurch eitel geworden ist.

Eigentlich hat Robert Cohn nur wenige Freunde in Europa. Einer ist Jacob Barnes, auch Jake genannt. Jake denkt, dass Cohn eine Art Midlife-Crisis durchlebt, als dieser ihn überreden will, mit ihm nach Südamerika zu reisen. Jake hat kein Interesse daran. Er ist im Zeitungswesen tätig, verbringt aber die meiste...

Über den Autor

Ernest Hemingway ist nicht nur als einer der bedeutendsten und erfolgreichsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts bekannt, sondern auch wegen seines abenteuerlichen und teilweise glamourösen Lebens. Geboren am 21. Juli 1899 im amerikanischen Bundesstaat Illinois als Sohn eines Landarztes und einer Opernsängerin, lernt er schon als Kind von seinem naturbegeisterten Vater das Jagen und Angeln. Die Liebe zur Natur und das raubeinige Naturburschenimage, das er später kultiviert, rühren aus dieser Zeit. Seine berufliche Laufbahn beginnt er als Lokalreporter in Kansas City, und die Herkunft vom journalistischen, faktenorientierten Schreiben ist mitbestimmend für Hemingways typischen Stil. Am Ersten Weltkrieg nimmt er freiwillig als Sanitäter teil, nach dem Krieg schließt er sich in Paris einer Gruppe von Schriftstellern und Künstlern um Gertrude Stein an. Die Winter 1925 und 1926 verbringt er im österreichischen Montafontal, wo er den Roman The Sun Also Rises (Fiesta) schreibt, der 1926 erscheint und mit dem ihm sein literarischer Durchbruch gelingt. Hemingway bleibt auch Reporter und Kriegsberichterstatter, so im Griechisch-Türkischen Krieg 1922, im Spanischen Bürgerkrieg 1936–1939 und im Zweiten Weltkrieg. 1940 erscheint For Whom the Bell Tolls (Wem die Stunde schlägt). 1954 erhält er den Nobelpreis für die Novelle The Old Man and the Sea (Der alte Mann und das Meer, 1952). Hemingway sucht oft ganz bewusst die Nähe zu Gefahr, Abenteuer, Risiko; er liebt die Großwildjagd in Afrika und den Stierkampf und überlebt zwei Flugzeugabstürze. Seine Bücher schreibt er meist unter enormem psychischem Druck. Wie viele Schriftsteller seiner Zeit ist er alkoholkrank. Er sucht den Lebensgenuss in vollen Zügen, leidet aber auch unter Depressionen. Ernest Hemingway heiratet viermal und hat drei Söhne; die berühmteste Ehe ist die dritte mit Martha Gellhorn, einer ebenfalls bedeutenden Reporterin und Schriftstellerin. Mit ihr zusammen lebt er ab 1940 auf Kuba. In Idaho setzt Hemingway nach längerer Krankheit seinem Leben am 2. Juli 1961 durch einen Gewehrschuss selbst ein Ende – ähnlich wie bereits sein Vater und wie später seine Enkelin Margaux.


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