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Buch

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Wie wir im Internet entmündigt werden

Hanser, 2012 Mehr

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Bewertung der Redaktion

10

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Das Internet verändert unsere Welt in rasantem Tempo. So schnell, dass wir es manchmal kaum mitbekommen. Inzwischen werden Websites personalisiert: Sucht man im Netz nach einem bestimmten Thema, erscheinen nicht mehr zwangsläufig die relevantesten Artikel zuoberst, sondern immer öfter jene, die am ehesten dem persönlichen Profil entsprechen. Der Internetexperte Eli Pariser sieht darin eine Bedrohung der Demokratie. Durch die Einschränkung des Horizonts, so seine Überzeugung, wird der Dummheit Vorschub geleistet; Algorithmen verändern unsere Persönlichkeit, drängen uns zum Konsum und dringen von der virtuellen Realität immer mehr in das reale Leben ein. Parisers Darstellung des Internets ist verstörend und macht Angst. Anhand vieler Beispiele aus dem Alltag zeigt er, dass diese Angst auch berechtigt ist. Er beschreibt kenntnisreich, welchen Einfluss Facebook und Google auf die Menschheit haben, und fördert erschreckende Details zutage. Die profunde Recherche und die Dringlichkeit des Problems machen dieses Buch zur unentbehrlichen Lektüre. getAbstract empfiehlt es schlicht jedem: Die Technologie wird die Realität verändern – und darauf sollte man vorbereitet sein.

Zusammenfassung

Der Fluch der Personalisierung

Im Dezember 2009 kündigte Google, wenn auch relativ diskret, die „personalisierte Suche für alle“ an. Seither werden Sie bei der Internetrecherche genau beobachtet. Über 57 so genannte Signale – vom Browser, den Sie benutzen, bis zum Ort, an dem Sie sich einloggen – macht sich Google ein Bild von Ihnen. Das führt dazu, dass Menschen beim selben Suchbegriff unterschiedliche Ergebnisse angezeigt bekommen. Es macht also einen Unterschied, ob ein Umweltaktivist oder der Manager einer Ölfirma das Wort „Klimawandel“ googelt. Facebook geht ganz ähnlich vor: Sie sehen eher die Status-Updates jener Freunde, die tendenziell eine ähnliche Meinung vertreten wie Sie. Würde Facebook alle Ergüsse Ihrer Kontakte aufzeigen, kämen Sie mit dem Lesen nicht mehr nach. Doch das gefährdet die Demokratie, denn Demokratie braucht vielfältige Betrachtungsweisen und Meinungen.

Der Anspruch der Internetpioniere, Demokratie zu fördern, wird ad absurdum geführt. Sie sind in Ihrem persönlichen Informationsuniversum – einer Filter Bubble – gefangen. Ihr Bild der Welt wird verzerrt. Und Ihre schöne, neue Internetwelt deckt sich wahrscheinlich nicht mit der Wirklichkeit...

Über den Autor

Eli Pariser ist einer der Verantwortlichen hinter MoveOn, einer liberalen Non-Profit-Website zur Vernetzung politischer Initiativen. Er schrieb u. a. für die Washington Post und das Wall Street Journal.


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