Michael Lewis
Flash Boys
Revolte an der Wall Street
Campus, 2014
Was ist drin?
Wie Hochfrequenzhändler den Markt manipulieren.
Rezension
Dieses Buch schlug ein wie eine Bombe: Kurz nach der Veröffentlichung kündigte der New Yorker Generalstaatsanwalt an, härter gegen Börsen vorzugehen, die mit Flash-Tradern zusammenarbeiten. Die Botschaft des Wirtschaftsjournalisten Michael Lewis ist auch tatsächlich nicht zu überlesen: Ihm zufolge sind Flash-Trader Parasiten des Marktes, die für Blitzcrashs sorgen und Kurse zulasten der Anleger manipulieren. Dabei ist Lewis kein Krawallmacher. Er hat sich tief in die komplizierte Materie eingearbeitet. Um diese den Lesern nahezubringen, erzählt er Geschichten rund um die Protagonisten der Szene – vor allem diejenige von Brad Katsuyama, der eine Art Krieg gegen Flash-Trader führt. Das macht das Buch so spannend wie ein Krimi. Schade ist, dass Lewis sich sehr zum Sprachrohr von Katsuyama macht, andere Meinungen kommen nicht zu Wort. Bedauerlich ist außerdem, dass das Argument, Flash-Trader würden auch Privatanlegern schaden, nicht überzeugt: Eine Spread-Verteuerung, die sich in der fünften Nachkommastelle niederschlägt, dürfte diesen meistens egal sein. Der Hinweis auf die für Crashs anfälligen Märkte dagegen hat Hand und Fuß. Deshalb empfiehlt getAbstract das Buch Händlern, Bankern, Börsianern und Mitarbeitern von Aufsichtsbehörden, aber auch allen interessierten Anlegern.
Zusammenfassung
Über den Autor
Michael Lewis ist Publizist und Wirtschaftsjournalist und machte bereits mit verschiedenen Publikationen über kriminelle Machenschaften im Anleihehandel von sich reden. Er schrieb unter anderem die Bestseller The Big Short und Wall Street Poker.
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