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Flash Boys
Buch

Flash Boys

Revolte an der Wall Street

Campus, 2014 Mehr

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Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Dieses Buch schlug ein wie eine Bombe: Kurz nach der Veröffentlichung kündigte der New Yorker Generalstaatsanwalt an, härter gegen Börsen vorzugehen, die mit Flash-Tradern zusammenarbeiten. Die Botschaft des Wirtschaftsjournalisten Michael Lewis ist auch tatsächlich nicht zu überlesen: Ihm zufolge sind Flash-Trader Parasiten des Marktes, die für Blitzcrashs sorgen und Kurse zulasten der Anleger manipulieren. Dabei ist Lewis kein Krawallmacher. Er hat sich tief in die komplizierte Materie eingearbeitet. Um diese den Lesern nahezubringen, erzählt er Geschichten rund um die Protagonisten der Szene – vor allem diejenige von Brad Katsuyama, der eine Art Krieg gegen Flash-Trader führt. Das macht das Buch so spannend wie ein Krimi. Schade ist, dass Lewis sich sehr zum Sprachrohr von Katsuyama macht, andere Meinungen kommen nicht zu Wort. Bedauerlich ist außerdem, dass das Argument, Flash-Trader würden auch Privatanlegern schaden, nicht überzeugt: Eine Spread-Verteuerung, die sich in der fünften Nachkommastelle niederschlägt, dürfte diesen meistens egal sein. Der Hinweis auf die für Crashs anfälligen Märkte dagegen hat Hand und Fuß. Deshalb empfiehlt getAbstract das Buch Händlern, Bankern, Börsianern und Mitarbeitern von Aufsichtsbehörden, aber auch allen interessierten Anlegern.

Zusammenfassung

Manipulierte Märkte

Wild gestikulierende, hektisch hin und her laufende Händler, Lärm, Papierschnitzel auf dem Boden – das ist das Bild des Börsenparketts, dem viele Menschen noch anhängen. In Wahrheit herrscht dort heutzutage oft gähnende Leere – sofern das Parkett nicht schon ganz abgeschafft wurde. Das Gros des Aktienhandels läuft inzwischen über Computer, die in Rechenzentren stehen – oft fernab der Börsenplätze. Doch auch sonst hat sich die Welt der Börsen in den vergangenen zehn Jahren stark gewandelt: In der alten Welt gab es Privatanleger, institutionelle Anleger, Makler und eine oder zwei Börsen. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Börsen und noch mehr Zwischenhändler. Die sogenannten Flash-Trader, auch Blitz- oder Hochfrequenzhändler genannt, stehen heute für mehr als die Hälfte des Börsenhandels in den USA. Es ist wenig über sie bekannt, denn sie agieren fern des Rampenlichts. Und das hat einen Grund: Ihr Geschäftsmodell fußt auf Intransparenz. Dadurch häufen sie große Geldsummen an – auf Kosten der Anleger.

Da an der Börse Schnelligkeit das Maß aller Dinge ist und die Übertragung von Daten auch von der Entfernung zwischen Händler und Börse abhängt, positionieren...

Über den Autor

Michael Lewis ist Publizist und Wirtschaftsjournalist und machte bereits mit verschiedenen Publikationen über kriminelle Machenschaften im Anleihehandel von sich reden. Er schrieb unter anderem die Bestseller The Big Short und Wall Street Poker.


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