Viele Frauen mittleren Alters verlassen das Unternehmen gerade dann, wenn sie den Höhepunkt ihrer Karriere erreicht haben. Psychologin Lucy Ryan beleuchtet die Gründe für diese Abwanderung: Oftmals steht dahinter der Wunsch nach mehr Flexibilität, mehr Anerkennung und einer sinnvolleren Arbeit. Nur die wenigsten Arbeitgeber berücksichtigen diese Bedürfnisse. Ryan ruft daher zu einer Revolte am Arbeitsplatz auf. Unternehmen müssen die Stärken von Frauen mittleren Alters würdigen und sich bemühen, auf sie einzugehen. Nur so werden sie diese essenziellen Arbeitskräfte im Unternehmen halten können.
Frauen in Führungspositionen sind immer noch die Ausnahme.
Frauen mittleren Alters stellen die größte Gruppe unter den Erwerbstätigen dar. In Führungspositionen sind sie jedoch immer noch die Minderheit: In Großbritannien etwa haben Frauen weniger als 40 Prozent der Führungspositionen an Schulen inne. Auch sind nur 17 Prozent der CEO-Positionen bei den Social-Media-Riesen Facebook, YouTube, Instagram, X (Twitter), Snapchat und TikTok und 15 Prozent der Führungspositionen in Sportverbänden von Frauen besetzt.
Vielen Unternehmen ist dieser Gender-Gap auf der Führungsebene nicht bewusst. Ein Grund dafür ist die weitverbreitete Darstellung in den Medien, dass es bedeutende Fortschritte in dem Bereich gegeben hat. Verschiedene Unternehmensführer bekräftigen die Auffassung, dass die Gleichstellung der Geschlechter erreicht wurde. Diese Wahrnehmung lässt jedoch die Fakten und die Erfahrungen, die Frauen nach wie vor in der Arbeitswelt machen, unberücksichtigt.
Der Ausschluss von Frauen mittleren Alters aus Führungspositionen hängt teilweise mit tief verwurzelten alters- und geschlechtsspezifischen Vorurteilen zusammen. Sie haben dazu geführt, dass die...
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