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Frühstück bei Tiffany
Buch

Frühstück bei Tiffany

New York, 1958
Diese Ausgabe: Kein & Aber, 2006 Mehr

Literatur­klassiker

  • Novelle
  • Gegenwartsliteratur

Worum es geht

Die bezaubernde Holly Golightly

Frühstück bei Tiffany? Da denkt wohl jeder automatisch an Audrey Hepburn in der Rolle der bezaubernden, etwas flatterhaften Holly Golightly aus dem gleichnamigen Film. Dessen Vorlage lieferte Truman Capotes Kurzroman. Für Holly ist das Schmuckgeschäft Tiffany der einzige Ort in New York, der ihr ein Gefühl von Sicherheit gibt. Als der namenlose Erzähler, ein junger, erfolgloser Schriftsteller, Holly begegnet, ist er sofort von ihr fasziniert: Sie ist jung, ungebunden und lebt von den Zuwendungen ihrer zahlreichen Männerbekanntschaften. Nur allmählich findet der Erzähler heraus, dass sie ein Mädchen auf der Flucht ist: vor der Ehe, der ländlichen Enge und den bürgerlichen Konventionen. Capotes spritziger Stil macht die Lektüre zum puren Vergnügen – zu einem größeren noch, als der Film bietet, der den Roman in Hollywood-Manier „weich spülte“.

Take-aways

  • Frühstück bei Tiffany gehört zu Truman Capotes erfolgreichsten und bekanntesten Romanen.
  • Die Geschichte spielt im New York der 40er und 50er Jahre und präsentiert einige typische Großstädter jener Zeit.
  • In einer Skulptur auf einer Fotografie erkennt der Erzähler die Züge seiner ehemaligen Nachbarin Holly Golightly.

Über den Autor

Truman Capote, eine der schillerndsten Persönlichkeiten im Literaturbetrieb der USA nach dem Zweiten Weltkrieg, wird am 30. September 1924 als Truman Streckfus Parsons in New Orleans geboren. Die Ehe seiner Eltern ist zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon zerbrochen. Für ihren Sohn haben beide keine Zeit, der kleine Truman wird seiner Großmutter anvertraut. Nach der Scheidung der Eltern heiratet die Mutter 1932 Joseph Capote, holt den Sohn aber erst einige Zeit später zu sich. 1935 wird er von seinem Stiefvater adoptiert und nimmt dessen Namen an. Doch das Verhältnis zu seiner Mutter bleibt distanziert; bald kommt der Junge ins Internat. Dort macht er erste homosexuelle Erfahrungen. Schon mit acht Jahren hat er Schriftsteller werden wollen, und kaum hat er die Schule verlassen, setzt er diesen Plan in die Tat um. Bereits 1946 gelingt ihm der Durchbruch, als seine Erzählung Miriam mit dem O. Henry Award ausgezeichnet wird. Capote gilt als literarisches Wunderkind. Weiteren Ruhm bringen ihm der Roman Other Voices, Other Rooms (Andere Stimmen, andere Räume, 1948) sowie die Erzählungen The Grass Harp (Die Grasharfe, 1951) und Breakfast at Tiffany’s (Frühstück bei Tiffany, 1958). Damit etabliert sich der exzentrische junge Mann mit der kleinen Gestalt und der hohen Stimme, der sich offen zu seiner Homosexualität bekennt, in der amerikanischen Literaturszene. In Cold Blood (Kaltblütig, 1966), ein dem „New Journalism“ zugerechneter, literarisch aufbereiteter Mordfall, wird sein größter Erfolg – und zugleich sein letzter. Capote ist plötzlich reich und berühmt, aber dieser Ruhm überfordert ihn. Er veröffentlicht keine wichtigen Werke mehr, pflegt einen luxuriösen Lebensstil und wird alkohol- und drogenabhängig. Den angekündigten Schlüsselroman Answered Prayers (Erhörte Gebete) kann er über lange Jahre nicht fertigstellen. 1987 wird das Sittengemälde der High Society unvollendet veröffentlicht und führt u. a. zum Selbstmord der darin porträtierten Millionärswitwe Ann Woodward. Die letzten Lebensjahre Capotes sind von zunehmendem psychischem und körperlichem Verfall geprägt. Am 25. August 1984 stirbt er in Los Angeles an einer Überdosis Tabletten.


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