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Garp und wie er die Welt sah
Buch

Garp und wie er die Welt sah

New York, 1978
Diese Ausgabe: Rowohlt, 2012 Mehr

Literatur­klassiker

  • Gesellschaftsroman
  • Gegenwartsliteratur

Worum es geht

Eine Welt voller Außenseiter

T. S. Garp kommt zur Welt, weil seine Mutter ein Kind, aber keinen Mann wollte. Schon das macht Garp zum Außenseiter – und er wird einer bleiben. John Irving inszeniert die Lebensgeschichte des Schriftstellers mit einer Fülle von Figuren und Themen, die in den 1970er-Jahren zumindest exzentrisch gewirkt haben müssen. Heute erscheint der Roman erstaunlich modern. Der neugierige und empathische Blick auf die Außenseiter, die im Dunstkreis der Titelfigur zu einer Familie zusammenwachsen, hat nichts von seiner Wirkkraft verloren. Die Botschaft des Romans ist universell und zeitlos: Empathie und Humor sind nicht nur die wichtigsten Werkzeuge eines Schriftstellers, sondern das höchste Gut in einer verrückten, allzu vergänglichen Welt. Im Vorwort zur Neuauflage des Romans 40 Jahre nach Erscheinen schreibt John Irving, es sei eine Schande, dass Garp noch immer relevant sei und sexuelle Intoleranz weiterhin toleriert werde. Das ist wahr, aber umso wichtiger ist es, dass Literatur wie diese weiter gelesen wird. Zum Glück fällt das leicht, denn John Irvings fesselnder, lebendiger Stil macht Garp und wie er die Welt sah auch abseits aller thematischen Brisanz zu einer lohnenden und unterhaltsamen Lektüre.

Take-aways

  • Mit dem Roman Garp und wie er die Welt sah erlebte der US-Schriftsteller John Irving seinen endgültigen Durchbruch.
  • Inhalt: Jenny Fields will ein Kind, aber keinen Mann. Mit einem tödlich verletzten Kampfpiloten zeugt sie einen Sohn, T. S. Garp. Der wird Schriftsteller und erlebt mit seiner Frau Helen allerlei amouröse Wirren, während Jenny wider Willen zu einer Ikone des Feminismus wird.
  • Im Roman finden sich wie in allen Werken Irvings zahlreiche autobiografische Bezüge.

Über den Autor

John Irving wird am 2. März 1942 in Exeter im US-Bundesstaat New Hampshire geboren. Wie viele seiner Romanfiguren stammt er aus einer Großfamilie. John ist das älteste von vier Kindern. Sein Stiefvater ist Lehrer an Johns Schule. Trotz seiner Legasthenie liest der Junge viel und gern, was seinen Noten eher abträglich ist. Als Teenager beginnt er mit dem Ringen. Sein Coach erkennt bei ihm ganz klar zu wenig Potenzial, um zu den Spitzenringern aufzuschließen, aber John lässt nicht locker und trainiert umso härter. Erst als Irving an der Universität Pittsburgh mit den besten Ringern des Landes trainiert und feststellen muss, dass er wirklich nicht mithalten kann, gibt er seinen Traum auf, Profi zu werden. Er wechselt daraufhin an die Universität New Hampshire, wo er an einem Kurs für kreatives Schreiben teilnimmt und seinen Mentor John Yount kennenlernt, der ihn ermuntert, mit dem Schreiben fortzufahren. Im Rahmen eines Austauschjahres geht Irving nach Wien. Während eines Deutschkurses zur Vorbereitung auf den Austausch lernt er seine erste Frau Shyla Leary kennen. Kurz nach der Hochzeit wird ihr Sohn Colin geboren. Als jung verheirateter Student mit einem Kleinkind entgeht Irving der Einberufung und so dem Vietnamkrieg. 1968 veröffentlicht er seinen ersten Roman Lasst die Bären los! (Setting Free the Bears). Er nimmt eine Stelle als Dozent an einem College in Vermont an und verbringt zwischendurch wieder ein Jahr in Wien, wo auch sein zweiter Sohn Brendan geboren wird. Nachdem sein neuer Verlag 1978 seinen vierten Roman Garp und wie er die Welt sah (The World According to Garp) mit einer großen Kampagne einem Millionenpublikum bekannt gemacht hat, kann Irving von der Schriftstellerei leben – und das von Bestseller zu Bestseller besser. 1985, während er Gottes Werk und Teufels Beitrag (The Cider House Rules) verfasst, trennt er sich von seiner ersten Frau und heiratet später seine Agentin Janet Turnball, mit der er seinen dritten Sohn Everett hat. John Irving lebt mit seiner Familie in Vermont und Toronto.


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