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Gefangen im Euro

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Gefangen im Euro

Redline,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Ist die Krise vorbei? Von wegen: Das Eurosystem krankt an allen Ecken und Enden.

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Bewertung der Redaktion

8

Rezension

Der deutsche Starökonom Hans-Werner Sinn zeigt sich konsterniert: „Absurd“ findet er die Zeitungsmeldungen, die die vermeintliche Rettung des Eurosystems bejubeln, wo dieses doch an allen Ecken und Enden kranke, der deutsche Steuerzahler für den Schaden aufkommen müsse und der Sparer enteignet werde. Um die Zusammenhänge zu erklären, hat der Publizist Jens Schadendorf die Gespräche mit Sinn aufgezeichnet, woraus dieses – leider etwas unstrukturierte – Manifest entstanden ist. Sinn appelliert darin vor allem an die Politik, die bisher wenig Neigung zu den seiner Meinung nach notwendigen schmerzhaften Einschnitten zur dauerhaften Sanierung des Eurosystems gezeigt hat. Neue Ideen finden sich in dem Büchlein daher kaum. Kritikwürdig ist auch, dass Sinn die Bewältigung der Krise auf die für die Geberländer bequemsten Lösungen aufbaut. Die Analyse der Gründe der Krise und der Vorbedingungen für die „Vereinigten Staaten von Europa“ meistert er jedoch, wie gewohnt, exzellent. getAbstract empfiehlt dieses Buch allen, die sich für die Zukunft der Währungsunion interessieren.

Zusammenfassung

Wie uns der Euro gefangen hält

Auch wenn es angesichts von Beschäftigungszuwachs und Exportwachstum in Deutschland so scheinen mag: Von einem Ende der Eurokrise kann keine Rede sein. In Südeuropa herrscht Massenarbeitslosigkeit, und je mehr Gelder Geberländer wie Deutschland zur Verfügung stellen, desto auswegloser wird deren Lage. Die Länder Europas sind im Euro gefangen.

Die Kredite, die von anderen Euroländern in die südeuropäischen Staaten geflossen sind, haben dort zunächst einen Boom ausgelöst, sodass Preise bzw. Inflation stiegen. Anstatt die Wettbewerbsfähigkeit der Staaten wiederherzustellen, setzt man jedoch weiterhin auf schuldenfinanzierte Konjunkturprogramme, die die Nachfrage stimulieren und damit die Arbeitslosigkeit abmildern sollen. Das kann aber nicht lange gut gehen. Letztlich werden wir mit unseren Pensionen und unsere Kinder mit ihrem Lebensstandard dafür bezahlen. Diese Tatsache hat bereits zu Spannungen zwischen den europäischen Staaten geführt – ein Paradox, da der Euro ursprünglich als Friedensprojekt konzipiert war.

Vor der Einführung des Euro sprachen sich 155 Volkswirte in Deutschland gegen die neue Währung aus – zu Recht, wie sich...

Über den Autor

Hans-Werner Sinn ist Präsident des Ifo Instituts in München und Professor an der volkswirtschaftlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von ihm stammen unter anderem die Titel Die Target-Falle, Kasino-Kapitalismus und Das Grüne Paradoxon.


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