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Geld macht doch glücklich
Buch

Geld macht doch glĂŒcklich

Wo die ökonomische GlĂŒcksforschung irrt

SchÀffer-Poeschel, 2012 Mehr

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Bewertung der Redaktion

8

QualitÀten

  • Innovativ

Rezension

Wenn im MĂ€rchen die gute Fee dem armen Mann einen Wunsch gewĂ€hrt und er sich dann fĂŒr Geld und Gold entscheidet, wird er damit in der Regel nicht glĂŒcklich. Doch wie stichhaltig ist diese Moral? Wissenschaftler haben das junge Feld der ökonomischen GlĂŒcksforschung in den letzten 50 Jahren intensiv beackert und so manchen Goldklumpen gefördert: Geld sorgt zwar nur selten oder kurzzeitig fĂŒr LuftsprĂŒnge, aber wer genug hat, hat weniger Sorgen, wird seltener krank, erfreut sich grĂ¶ĂŸerer Ressourcen und kann damit langfristig sein Leben angenehmer gestalten. Das Ergebnis, das die Autoren relativ unumwunden bekannt geben, ist zwar nicht besonders ĂŒberraschend. Umso mehr sind es aber die vielen bemerkenswerten Details ĂŒber das menschliche GlĂŒcksempfinden, die sie mithilfe diverser Studien aus der ganzen Welt zusammengetragen haben. Das Werk ist eine gut strukturierte und stellenweise auch sehr amĂŒsante EinfĂŒhrung ins Thema. Zudem beinhaltet es einen 50 Seiten starken Theorieblock fĂŒr Fortgeschrittene. Ein echter GlĂŒcksfall, findet getAbstract und empfiehlt das Buch allen, die wissen wollen, wie man Mitarbeiter, Freunde und sich selbst glĂŒcklicher macht.

Zusammenfassung

Zufriedenheit vs. Wohlstand

Das asiatische Königreich Bhutan im Himalaya bemĂŒht sich seit Kurzem intensiv um das GlĂŒck seiner BĂŒrger: Mit dem Index „Gross National Happiness“ („BruttonationalglĂŒck“) wird gemessen, wie zufrieden die Einwohner mit ihren LebensumstĂ€nden sind. Es handelt sich hier um einen besonders konsequenten Ansatz, dem LebensglĂŒck der Bevölkerung mit statistischen Mitteln auf die Spur zu kommen. Dabei geht es u. a. um die Frage, inwieweit die materielle Versorgung eines Menschen Einfluss auf seine Zufriedenheit hat. Mit anderen Worten: Macht Geld glĂŒcklich? Damit beschĂ€ftigt sich die ökonomische GlĂŒcksforschung – eine noch recht junge Disziplin.

Der Pionier auf diesem Gebiet, Richard Easterlin, kam 1974 zu dem verblĂŒffenden Ergebnis, dass Geld nicht glĂŒcklich macht. Seine Beobachtung: Obwohl Menschen mit höherem Einkommen zufriedener sind als jene mit niedrigerem, steigt die durchschnittliche Lebenszufriedenheit nicht an, wenn das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wĂ€chst – wenn also die Einkommen aller höher werden. Diese Erkenntnis ging als „Easterlin-Paradox“ in die Geschichte ein und lĂ€sst sich in vielen LĂ€ndern, z. B. in Deutschland, auch heute ...

Über die Autoren

Joachim Weimann ist Inhaber des Lehrstuhls fĂŒr Wirtschaftspolitik an der Otto-von-Guericke-UniversitĂ€t Magdeburg. Andreas Knabe besetzt an derselben UniversitĂ€t den Lehrstuhl fĂŒr Finanzwissenschaft. Ronnie Schöb ist Inhaber des Lehrstuhls fĂŒr Internationale Finanzwissenschaft an der Freien UniversitĂ€t Berlin.


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