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Geld schießt Tore
Buch

Geld schießt Tore

Fußball als globales Business - und wie wir im Spiel bleiben

Hanser, 2006 Mehr


Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

"Fußball ist unser Leben, denn König Fußball regiert die Welt" - der Song der deutschen Nationalelf von 1974 bringt es auf den Punkt: Millionen von Menschen begeistern sich für das runde Leder. Aber aus Spiel ist längst ernst geworden, zumindest für die Manager, Spieler, Vereine, Werbepartner und TV-Sender, die hinter den Kulissen die Geldmaschine Fußball befeuern, von ihr profitieren oder auch Pleite gehen. Dieter Hintermeier und Udo Rettberg plaudern - pünktlich zur WM in Deutschland - aus dem Nähkästchen. Die beiden Wirtschaftsjournalisten berichten in 24 Kapiteln über Transfersysteme, Börsenpläne, Aktienpleiten, Missmanagement, edle Sponsoren und elende Bankrotteure. In den knappen, launigen Essays kommen gelegentlich ein paar Wiederholungen vor, die aber nicht weiter stören. Der Gesamteindruck ist prima: Endlich einmal ein leicht und auch selektiv lesbares Buch über die Zusammenhänge zwischen Big Business und Fußball. Die Autoren bemühen sich redlich, auch ein wenig Insiderwissen zu vermitteln, z. B. wie die Balanced Scorecard im Verein verwendet werden kann, aber in erster Linie richtet sich das Buch weniger an Vereinsmanager als an Fans und Marketingspezialisten, die sich für das Marktpotenzial und die wirtschaftlichen Hintergründe des Profifußballs interessieren. Diesen empfiehlt getAbstract.com das Buch nachdrücklich.

Zusammenfassung

Geld regiert den Fußball

Fußball macht Spaß, ist für viele Menschen weltweit die schönste Nebensache der Welt. Und: Fußball ist ein Wirtschaftsfaktor. Milliarden rollen über den grünen Rasen, vor und hinter den Kulissen der Stadien, in den Spielerkabinen, Managerbüros und Fernsehanstalten. 2003 erzielte die englische Premier League einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro, aber auch die erste Bundesliga in Deutschland knackte die Milliardengrenze. Dann kam die Kirch-Pleite, und der Gürtel musste etwas enger geschnallt werden. Es soll sogar geheime Kanzlertreffen zur Rettung der Bundesliga gegeben haben, aber eine Finanzspritze für Fußball-Millionäre hätte angesichts der Arbeitslosenzahlen und Wirtschaftsschwäche wohl etwas skurril ausgesehen. Also verschuldeten sich die Vereine: 700 Millionen Miese sollen es Mitte 2005 gewesen sein. Geld für Spielertransfers sitzt nicht mehr so locker.

Teurer Kader

Die Kosten für die Spitzenspieler sind der größte Aufwandsposten der Vereine. Michael Ballack, der fünf Millionen im Jahr verdient, kann sich durchaus mit Spitzenmanagern von Wirtschaftskonzernen messen. 50 % der Erträge in den Fußballvereinen gehen für Spielergehälter...

Über die Autoren

Dieter Hintermeier ist Wirtschaftswissenschaftler und Redakteur beim Handelsblatt. Er beschäftigt sich intensiv mit dem Themenbereich Sport und Wirtschaft. Udo Rettberg ist seit 25 Jahren Mitglied der Handelsblatt-Redaktion und Finanzkorrespondent. Der graduierte Betriebswirt beschäftigt sich mit alternativen Finanzierungsformen und Sport-Business-Themen.


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    M. H. vor 5 Jahren
    Diese Art von Fußball ist schon längst kein ´Sport` mehr und kann damit nicht verglichen werden. Es ist Zirkus. Im besten Fall ´Zirkus-Sport`, wie ihn der deutsche Sport-Soziologe Prof.Dr. Helmut Digel schon seit 20 Jahren ganz richtig kennzeichnet und definiert.
    Jedes Jahr kann eine neue Spiel-Truppe aus- wie eingewechselt werden, verkauft und eingekauft, ja selbst sogar von anderen Vereinen Spieler ausgeliehen werden. Welche Körper anstrengende Kunst ist das denn ? Was hat das noch mit Wettbewerbs-Gerechtigkeit, gar Fairness zu tun, was ein grundlegendes Element von ´Sport(s)` ist !

    Der Profi-Fußball ist nur mehr ein Entertainment wie viele andere Arten davon auch. Dazu Arbeit im klassischen Sinn.

    ´Sports` jedoch beruhte im Ursprung und beruht auf Freiwilligkeit - angeborene Begabungen, ja ´Talente` freiwillig zu entwickeln, für sich selbst etwas damit zu leisten und seine Lebenszeit damit sinnvoll und spannend zu bestreiten - auch im Wettkampf mit anderen.
    Leider haben die wenigsten Profi-Fußballer heutzutage ein wirkliches Talent, besser als andere Fußball spielen zu können.
    Diese Fähigkeit wird ihnen seit gut zwei Jahrzehnten in Fußballschulen der großen Profivereine von früher Jugend an über Jahre eingedrillt. Und wer jeden Tag fast nichts anderes tut, als einen Lederball auf ein jeweils in der Mitte an den Ende eines überschaubaren Spielfeldes stehendes Tor zu spielen bzw. zu kicken, und in dieses zu treffen, wird dieses einfache Ziel in absehbarer Zeit auch lernen und können. Freilich man betrachte nur, wie oft dies in den allermeisten Profifußball-Spielen immer noch daneben geht.

    Und nicht zu vergessen: Wie würde diese ganze Maschinerie Profi-Fußball sich wirtschaftlich so rasant tragen, wenn die Zuschauer in den Stadien nicht rund um die Uhr und sogar auf ihren Plätzen Bier und Alkohol trinken dürften ?!
    Die Branche der Hersteller alkoholhaltiger Getränke ist der eigentliche Gewinner - wenn´s auch immer mehr ´alkoholfrei` ist, dann sind es halt die Taurin- und Coffein- bzw. Coca-haltigen Getränke, welche Zuschauer angesichts sich stets wiederholender Spielsystem und -verläufe im Fußball aufpeitschen und ihren gesunden Menschenverstand benebeln, vor Langeweile bewahren.

    Michael Hakenmüller
    D-72379 Hechingen
    (07471/9301096)