Geld und Nachhaltigkeit
Von einem überholten Finanzsystem zu einem monetären Ökosystem. Ein Bericht des Club of Rome/EU-Chapter
Rezension
Das aktuelle Währungssystem scheint ein sicherer Krisenbringer zu sein und muss viel Kritik einstecken. Aber es abzuschaffen, wird als Lösung trotzdem kaum in Betracht gezogen. Anders beim Club of Rome: Dessen Vertreter, die schon 1972 mit Die Grenzen des Wachstums vor der Erschöpfung natürlicher Ressourcen gewarnt haben, wollen auch mit dem aktuellen Bericht Pioniere sein. An die Stelle des bestehenden Finanzsystems soll ein monetäres Ökosystem mit vielfältigen Währungen und Tauschmitteln treten. Auch wenn es etwas in Mode ist, Paradigmenwechsel einzufordern: Bernard Lietaer und seine Koautoren überzeugen. Sie beleuchten die Hintergründe, Grundannahmen und krisenhaften Folgen des bestehenden Systems. Darauf aufbauend werden mit Erkenntnissen aus Biologie, Ökologie und anderen Wissenschaften die Voraussetzungen für ein monetäres Ökosystem entwickelt. Ergänzt wird die Theorie um eine spannende Einführung in alternative Währungen, die bereits gehandelt werden. Aus dem Bemühen der Autoren um Knappheit ergibt sich leider oft ein etwas thesenhafter Stil. Dennoch empfiehlt getAbstract das Buch allen, die neugierig auf einen Gegenentwurf zum aktuellen Finanzsystem sind, ohne in mathematische Modelle eintauchen zu wollen.
Zusammenfassung
Über die Autoren
Bernard Lietaer ist seit über 30 Jahren im Finanzbereich tätig. Er ist auch Autor bzw. Koautor der Titel Das Geld der Zukunft und Regionalwährungen. Christian Arnsperger ist Professor für VWL an der katholischen Universität Löwen. Sally Goerner ist Ingenieurin, Systemphysikerin sowie Psychologin und leitet unter anderem die Forschungs- und Bildungseinrichtung Integral Science Institute. Stefan Brunnhuber, Mediziner und Volkswirtschaftler mit zahlreichen Gastprofessuren, arbeitet als Chefarzt am Diakoniekrankenhaus im sächsischen Zschadraß.
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