Rezension
Alexander Dill wirft mit seinem Buch die Frage auf, wie jenseits von Kapitalismus und Finanzkapital Lebensqualität geschaffen werden kann. Seine Antwort darauf ist die Entwicklung von Sozialkapital. An einer Reihe von Beispielen erläutert er, wie Sozialkapital von Gemeinschaften auf unterschiedliche Arten genutzt werden kann und welche Ansätze es gibt, dieses zu messen. Dill nennt aber auch verschiedene Beispiele von brachliegendem Sozialkapital und zeigt, wie es seiner Meinung nach eingesetzt werden sollte. Gelegentlich wirkt das etwas weltfremd: Ob etwa die Slowenen ihren Wohlstand durch Sozialkapital auch angesichts des mittlerweile drohenden slowenischen Staatsbankrotts bewahren können, muss sich erst noch zeigen. Und die Empfehlung, sich in Vertrauen und Gastfreundschaft zu üben, indem man einem wildfremden Touristen oder Wirtschaftsflüchtling sein Haus als Unterkunft überlässt, wird kaum viele Nachahmer finden. Doch Dills Meinung, dass der Fokus der Wohlstandsdiskussion neu justiert werden muss, ist berechtigt – wir werden nicht um dieses Umdenken herumkommen. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die sich für die Schaffung gemeinsamer Werte jenseits von Geld interessieren.
Zusammenfassung
Über den Autor
Alexander Dill erforscht in München, wie es um das soziale Klima der Stadt bestellt ist. Der promovierte Soziologe arbeitete 20 Jahre in der freien Wirtschaft, bevor er 2009 das Basel Institute of Commons and Economics gründete. Er ist auch Autor des Buches Die Erfolgsfalle.
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