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Geplanter Verschleiß

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Geplanter Verschleiß

Wie die Industrie uns zu immer mehr und immer schnellerem Konsum antreibt – und wie wir uns dagegen wehren können

Europa Verlag Berlin,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Warum sind Produkte so kurzlebig? Klarer Fall: Damit mehr davon verkauft werden können.


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Früher war vielleicht nicht alles besser – aber die Produkte hielten länger. Die These vom gewollten schnelleren Verschleiß vieler Geräte im Haushalt halten manche für eine Verschwörungstheorie. Ökonomieprofessor Christian Kreiß zeigt in seinem Buch mit einer Fülle von Belegen und Beispielen aber, dass vielmehr die Annahme einer Verschwörung der Hersteller gegen ihre Kunden berechtigt ist. Er bringt Licht ins Dunkel, auch wenn manches Fragezeichen bleibt. Mehr ist bei einem Problemfeld, dessen Existenz von der Industrie schlicht bestritten und das von Gerichten kaum behandelt wird, wohl auch nicht zu erwarten. Weil der Autor die Liste der an der Verschwörung Beteiligten auf Pressevertreter, Warentester, Wissenschaftler und die Politik ausweitet, entwickelt sich das Buch schließlich zu einem gesellschaftskritischen Rundumschlag. getAbstract empfiehlt es allen, die sowohl die Macht der Konzerne als auch ihren eigenen Konsum infrage stellen.

Zusammenfassung

Das Ende ist schon eingebaut

Manche Produkte wurden vom Hersteller so konstruiert, dass sie früher den Geist aufgeben, als es eigentlich nötig wäre. Zum Beispiel Waschmaschinen: Heute gekauft, halten sie im Durchschnitt rund sechseinhalb Jahre – vor zwei Jahrzehnten waren es noch zwölf Jahre. Dieser „geplante Verschleiß“ (auch geplante Obsoleszenz oder geplante Lebens- oder Nutzungsdauer genannt) zwingt Verbraucher zu früheren und damit häufigeren Ersatzkäufen. Schätzungsweise 100 Milliarden Euro kosten diese Mehrausgaben die deutschen Konsumenten pro Jahr. Das sind monatlich 110 Euro pro Einwohner. Von dem Absatzinstrument namens geplanter Verschleiß profitieren die Hersteller.

Vorsichtig geschätzt, entfallen 11 Prozent der Ausgaben eines Privathaushalts auf Produkte, deren Lebensdauer künstlich um 50 Prozent gesenkt worden ist, darunter Telefone, Fernseher oder Spielzeuge. Weitere 7 Prozent der Haushaltsausgaben entfallen auf Produkte, deren Nutzungsdauer um 25 Prozent gesenkt wurde, darunter Möbel, Fahrzeuge und Schreibwaren. Eine Folge davon: Ressourcenverbrauch und Müllmengen steigen. Die in Deutschland unnötigerweise weggeworfenen Produkte lasten fünf Müllverbrennungsanlagen...

Über den Autor

Christian Kreiß ist Professor für Finanzierung und Wirtschaftspolitik an der Hochschule Aalen. Vorher arbeitete der Volkswirt als Investmentbanker.


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    T. S. vor 10 Jahren
    klingt interessant.

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