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Gescheiterte Globalisierung

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Gescheiterte Globalisierung

Ungleichheit, Geld und die Renaissance des Staates

Suhrkamp,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Itʼs the macroeconomics, stupid! Warum unsere Wirtschaftstheorie aus dem neoliberalen Elfenbeinturm befreit werden muss.


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Analytisch
  • Augenöffner
  • Meinungsstark

Rezension

In der Ökonomie klaffen Theorie und Praxis immer weiter auseinander. Volkswirtschaften entwickeln sich anders, als die Volkswirtschaftslehre es erklären kann. Wir brauchen eine neue theoretische Basis, fordern Heiner Flassbeck und Paul Steinhardt – und zwar eine, die dem Staat eine Rolle als maßgeblicher gesamtwirtschaftlicher Akteur einräumt. Die fundierte makroökonomische Argumentation der Autoren ist in diesen makroökonomisch bewegten Zeiten ein ambitioniertes Unterfangen, das für jeden Volkswirt seinen Reiz haben sollte. Das Faszinierende an den Erkenntnissen und Vorschlägen ist, dass sie sich nicht als Resultat einer zeitgenössischen Keynes-Exegese abtun lassen. Denn bei aller Abstraktheit ökonomischer Begrifflichkeiten gelingt es den Autoren, den Blick auf der Realwirtschaft zu halten. getAbstract ist der Meinung, dass sich die ökonomischen Widersprüche unserer Zeit mit diesem Buch besser verstehen lassen als mit manchem Klassiker.

Zusammenfassung

Liberale propagieren eine Scheinwelt

Die ungeordnete Globalisierung der vergangenen 40 Jahre basiert auf der politischen und ökonomischen Idee des Liberalismus – die eigentlich gut klingt: Von staatlichen Zwängen und Grenzen befreit, würden die Menschen individuell agieren, sich auf Märkten organisieren, die wirtschaftliche Effizienz vorantreiben und auf politischer Ebene Demokratie und Frieden bewirken. Die Umsetzung dieser Idee ist gescheitert. Dem Liberalismus gelingt es nicht, die Balance zwischen Freiheit und Gleichheit zu wahren – geschweige denn, seine eigenen Fehler und Schwächen zu erkennen und zu korrigieren. Besonders krass ist das Versagen der Liberalen in ihrem Kernbereich. Ihre ökonomische Theorie, die Neoklassik, fußt auf fundamentalen Irrtümern. Die meisten Ökonomen folgen dennoch weiter deren Modellen und empfehlen neoliberale Rezepte. Ihr Mantra sind Forderungen nach flexiblen Preisen und Löhnen, unabhängigen Notenbanken und freiem Handel. Länder, die sich an diese Empfehlungen halten, lösen damit jedoch keine Probleme, sondern schaffen welche. Das gilt ganz besonders für Deutschland.

Neoklassische Fehler

Über die Autoren

Der Ökonom Heiner Flassbeck war 1998/99 Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen. Danach war er Chefvolkswirt der Welthandels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen (UNCTAD). Zusammen mit dem ehemaligen Banker Paul Steinhardt ist er Herausgeber des Magazins Makroskop.


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