Rezension
Steven Pinker erzählt die Geschichte der menschlichen Zivilisation als Geschichte abnehmender Gewalt. Das blutige 20. Jahrhundert erscheint dabei als Kombination aus statistischen Ausreißern und – im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung – überschätzten Todesquoten. Pinker setzt ein Ausrufezeichen gegen den Alarmismus und Kulturpessimismus der Gegenwart. Sein Mittel ist nicht platter Optimismus, sondern eine umfassende Analyse von Gewalt, ihren psychologischen Motiven, historischen Settings und wichtigen Gegenbewegungen. Manchmal wirkt die epische Breite des Buches wie ein Versuch, über Schwächen hinwegzutäuschen: Wesentliche Annahmen basieren auf jahrhundertealten Statistiken und ignorieren die Neigung historischer Autoren, zu übertreiben, was Ausmaß und Opferzahlen von Schlachten betrifft. Zugleich werden vermeintliche Gewissheiten immer wieder auf bestechende Weise zurechtgerückt. getAbstract findet: Pflichtlektüre für alle geschichtlich und politisch Interessierten.
Zusammenfassung
Über den Autor
Steven Pinker ist Professor für Psychologie an der Harvard University. Er hat sich mit Forschung zu Sprache und Denken einen Namen gemacht. Der Autor mehrerer globaler Bestseller schaffte es in zahlreiche Listen der einflussreichsten Denker unserer Zeit.
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Nicht aber auf die Tier- oder Pflanzenwelt. Der Mensch nimmt sich heute alles mehr denn je aus der Natur, ohne sie zu fragen, ob sie das will (siehe domestizierte Tierwesen in Massentierhaltungen). Ist das denn nicht auch eine Form von Gewalt?