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Gierige Chefs
Buch

Gierige Chefs

Warum kein Manager zwanzig Millionen wert ist

Orell Füssli, 2005 Mehr


Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Augenöffner
  • Hintergrund
  • Unterhaltsam

Rezension

Das Victory-Zeichen von Josef Ackermann, dem Vorstandschef der Deutschen Bank, am Eröffnungstag des Mannesmann-Prozesses wurde berühmt: Die Gerichtsverhandlung um die astronomische Abfindung von Mannesmann-Chef Esser warf einen dunklen Schatten auf den mächtigen Bankchef und Aufsicht. Aufsicht: Das ist die Tätigkeit, der viele Kontrollgremien in der Wirtschaft offensichtlich selten nachgehen, weiß Dirk Schütz, der Chefredakteur der Schweizer Wirtschaftszeitung CASH. Er stellt die gar nicht so nebensächliche Frage: Woher kommt der ganze Vergütungsunsinn? Warum müssen Manager Millionen verdienen, selbst wenn es ihrem Unternehmen schlecht geht, wenn gar Leute entlassen werden? Die brandheißen Themen Managementvergütung, Pay for Performance und Corporate Governance beleuchtet der Journalist in historischer Perspektive und würzt seinen Abriss mit besonders spektakulären Fällen gieriger Chefs. Schütz fährt jedoch nur harmlose Polemikgeschütze auf - für ungläubiges Staunen sorgen allein schon die nüchternen Fakten, die der Autor aber keineswegs nüchtern-langweilig vorträgt. Trotz einiger Wiederholungen und unschlüssiger Seitwärtsbewegungen liest sich das Buch flott. Eine echte Empfehlung von getAbstract.com für alle, die sich über die Ursachen der exorbitanten Managerlöhne informieren wollen.

Zusammenfassung

Gierige Chefs

Die Managementgehälter hierzulande haben astronomische Höhen erlangt. Nicht selten gehen sie in die Millionen. Während sich kaum jemand an ähnlich hohen Honoraren der Spitzensportler und Medienstars stört, liegt der Fall bei den Unternehmenslenkern etwas anders. Denn allzu schnell kommt der Verdacht auf, dass die Bosse nichts weiter als gierige Chefs sind, die sich hemmungslos die Taschen voll stopfen. Ihre häufigste Begründung: internationale Vergleichsgehälter. Doch "international" bedeutet in diesem Fall immer: im Vergleich mit den USA. Dabei regt sich jenseits des Atlantiks, wo scheinbar alles eine Nummer größer ist, längst Unmut gegen die Gehälter der Topverdiener.

"Executive Compensation" heißt eine Forschungsrichtung in den USA, die sich mit der Vergütung von Spitzenkräften beschäftigt. Eine neue, blühende Disziplin. Ihr Urahn, die Principal-Agent-Theorie, hat schon einige Jährchen auf dem Buckel: Bereits in den 30er Jahren wurde den Gründern und Eigentümern von Großunternehmen zum ersten Mal bewusst, dass die angestellten Manager (Agents) mitunter ganz andere Ziele verfolgen als die Aktionäre (Principals). Man begab sich also auf die Suche nach...

Über den Autor

Dirk Schütz ist Chefredakteur der Schweizer Wirtschaftszeitung CASH. Zuvor war er stellvertretender Chefredakteur beim Schweizer Wirtschaftsmagazin Bilanz und bei der deutschen Wirtschaftswoche.


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