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Gig Economy
Buch

Gig Economy

Prekäre Arbeit im Zeitalter von Uber, Minijobs & Co.

Suhrkamp, 2019 Mehr

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Analytisch
  • Brisant

Rezension

Für Verbraucher ist die Gig-Economy eine bequeme neue Welt: Bestellte Ware wird flugs vor die Haustür geliefert, das Privattaxi ist mit ein paar Klicks zur Stelle, und der Hundesitter per App lässt sich nicht zweimal bitten. Doch all das hat eine Kehrseite: mangelnde soziale Absicherung, schlechte Bezahlung und fehlende berufliche Perspektiven für die Arbeitnehmer. Der britische Politologe Colin Crouch verweist zu Recht auf den sozialen Zündstoff, der in den neuen Arbeitsmodellen steckt – und zeigt Gegenmittel auf. 

Zusammenfassung

Die Gig-Economy befreit Arbeitgeber von der Verantwortung für ihre Beschäftigten, ohne diesen im Gegenzug echte Wahlfreiheit zu gewähren.

2018 starb ein 53-jähriger englischer Paketzusteller des Logistikunternehmens DPD an einem diabetischen Koma. Der selbstständige Subunternehmer hatte zuvor mehrere Arzttermine versäumt und 150 Pfund Strafe zahlen müssen, weil er wegen eines Arztbesuches die vorgeschriebene Zustellquote nicht erfüllt hatte. Der Fall berührt wichtige Fragen: Bieten Jobplattformen und flexible Verträge Arbeitnehmern tatsächlich die Freiheit, selbst zu entscheiden, wann, wo und wie sie arbeiten möchten? Oder nehmen sich Arbeitgeber einfach die Freiheit, scheinselbstständige Gig-Jobber auszubeuten? Tatsächlich hat der Aufstieg der Gig-Economy manche Unternehmen von der Verantwortung für ihre Beschäftigten befreit, ohne dass diese dabei wesentlich an Freiheiten hinzugewonnen haben. Egal ob Minijobber in Deutschland, Arbeit auf Abruf in Großbritannien oder die vielen Menschen in Südeuropa, die sich von einem befristeten Vertrag zum nächsten hangeln: Die Arbeitswelt ist unsicherer geworden.

Bei einem Arbeitsvertrag handelt es sich so gut wie...

Über den Autor

Colin Crouch lehrte bis zu seiner Emeritierung Governance und Public Management an der Warwick Business School. Er ist auch Autor von Das befremdliche Überleben des Neoliberalismus und Die bezifferte Welt.


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    T. H. vor 5 Jahren
    Es stellt sich doch eigentlich die Frage, warum wir keine MwSt. Erhöhung zur Reduzierung von Sozialabgaben und Lohnsteuer einführen!