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Gold
Buch

Gold

Die fabelhafte Geschichte des Generals Johann August Suter

Paris, 1925
Diese Ausgabe: Nagel & Kimche, 2011 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Roman
  • Moderne

Worum es geht

Vom Auf- und Abstieg eines entschlossenen Mannes

In Gold erzählt Blaise Cendrars die ungeheuerliche Geschichte des Schweizers Johann August Suter aus Rünenberg im Baselland. Der Roman ist so knapp und verdichtet geschrieben, dass er bereits wie die Zusammenfassung eines Romans wirkt. Auf wenigen Seiten wird dem Leser das ganze Leben des Abenteurers, Auswanderers und Kämpfers geschildert – eine hochdramatische, mitreißende Lektüre, die auf einer wahren Begebenheit basiert: Der verschuldete Suter flüchtet aus der Schweiz nach Amerika, um sich ein neues Dasein aufzubauen. Das Imperium, das er sich in Kalifornien aufbaut, geht aber zugrunde, als man einen Goldklumpen findet und Menschen von überallher anreisen, um an der Westküste reich zu werden. Blaise Cendrars Gold hat bis heute nichts von seiner Spannung eingebüßt. Man fiebert mit Suter mit und trauert über sein klägliches Ende.

Zusammenfassung

Ein Schweizer auf der Flucht

1834, ein gemütlicher Abend im Baselland: Nach getaner Arbeit auf den Äckern trinken die Bauern Wein vor dem Wirtshaus, die Frauen stricken vor den Häusern und die Kinder spielen auf der Straße. Plötzlich taucht ein Fremder auf. Beim ersten Haus der Ortschaft fragt der große, magere Mann mit Hut nach dem Bürgermeister. Ein Junge begleitet ihn hin. Der Fremde eilt an den Dorfleuten vorbei, grüßt zu deren Erstaunen niemanden und tritt schließlich ins Haus des Bürgermeisters. Bald sieht man ihn wieder herauskommen, dem Jungen gibt er einen Taler, seinen letzten, dann klettert er in seinen Wagen und verschwindet so rasch, wie er gekommen ist – ohne die Dorfleute eines Blickes zu würdigen.

Schnell spricht sich im Dorf herum, wer der Mann ist: Johann August Suter. Er stammt angeblich aus der Gemeinde und brauchte einen Pass für eine Reise ins Ausland. Der Bürgermeister hat ihm diese Bitte verwehrt, er kennt Suter nicht. Am nächsten Tag kommt ein Steckbrief aus Bern: Der Mann wird polizeilich gesucht, doch hat er die Schweiz bereits verlassen. Suter ist 31 Jahre alt und schwer verschuldet. Er verlässt seine Frau Anna

Über den Autor

Blaise Cendrars wird am 1. September 1887 im Westschweizer La Chaux-de-Fonds als Frédéric-Louis Sauser geboren. Der Sohn einer Kaufmannsfamilie kommt schon in seiner Kindheit viel herum und lebt zeitweise in Neapel. Mit 16 Jahren läuft er von zu Hause weg, bricht die Handelsschule ab und beginnt eine Ausbildung bei einem Schweizer Juwelier in St. Petersburg. Nach seiner Rückkehr 1907 studiert er in Bern zunächst Medizin, später Philosophie, ohne jedoch abzuschließen. 1911 zieht er nach Paris und veröffentlicht – nach einem New-York-Aufenthalt – das lange Gedicht Les Pâques à New York (Ostern in New York, 1912). Er schließt Bekanntschaft mit Künstlern wie Marc Chagall, Pablo Picasso, Amedeo Modigliani und Guillaume Apollinaire. Seine mit abstrakten Bildern der Künstlerin Sonia Delaunay ausgestattete Reisebeschreibung La Prose du Transibérien et de la Petite Jehanne de France (Die Prosa von der Transsibirischen Eisenbahn und der kleinen Jehanne von Frankreich, 1913) sorgt als erstes „Simultanbuch“ für einiges Aufsehen in der Pariser Avantgarde. 1914 heiratet er eine Polin, mit der er insgesamt drei Kinder bekommt. Nach dem Ersten Weltkrieg, in dem er als Freiwilliger kämpft und seinen rechten Arm verliert, wendet sich Cendrars von der Pariser Künstlerszene ab. Zahlreiche längere Reisen führen den „linkshändigen Schriftsteller“, der 1916 die französische Staatsbürgerschaft angenommen hat, in den 20er Jahren nach Brasilien, Spanien und in die Vereinigten Staaten. Sein Buch L’Or (Gold, 1925) über den Schweizer Amerikapionier Johann August Suter wird ein Publikumserfolg und bringt ihm erstmals auch eine gewisse finanzielle Sicherheit. Neben Romanen schreibt er große Reportagen, in denen er sich als Weltenbummler und Draufgänger inszeniert. Nach dem Zweiten Weltkrieg heiratet er 1949 in zweiter Ehe seine langjährige Geliebte, eine Schauspielerin. Kurz nach Erhalt des Großen Literaturpreises der Stadt Paris für sein 40-bändiges Werk stirbt Blaise Cendrars am 21. Januar 1961 in seiner Wahlheimat Paris.


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