Rezension
Das öffentliche Bild vom organisierten Verbrechen mag zwar von der sizilianischen Mafia geprägt sein, doch diese ist gegen die süditalienische Camorra, so der Autor, kaum mehr als ein Knabenchor. Roberto Saviano, der inzwischen im Untergrund lebt, erhielt für seine Recherchen zu diesem Buch 2006 den Premio Viareggio, einen italienischen Literaturpreis. Während die italienischen Juroren vermutlich ausreichend Hintergrundkenntnisse besitzen, um zwischen harten Fakten und Überzeichnung unterscheiden zu können, ist davon beim deutschen Otto-Normal-Leser höchstwahrscheinlich nicht auszugehen. Die Frage, wo Savionas Buch nun Roman und wo Sachbuch ist, kann der Laie kaum beantworten. Nicht zuletzt, weil die Kapitel in sich abgeschlossen sind und damit oft zusammenhanglos erscheinen. Der rote Faden versteckt sich hinter blutigen Anekdoten. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die sich für die jüngere italienische Geschichte oder für das organisierte Verbrechen interessieren. Und wer sich mit ein paar Räuberpistolen für den nächsten Urlaub wappnen will („Prada, Rolex, alles echt, nur zehn Euro“), kann sich hier ebenfalls eindecken.
Zusammenfassung
Über den Autor
Roberto Saviano arbeitete als Journalist für Il Manifesto, den Corriere del Mezzogiorno und L’Espresso. Für Gomorrha erhielt er 2006 den Premio Viareggio.
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