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Große Ambitionen

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Große Ambitionen

Chinas grenzenloser Traum

Suhrkamp,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

China ringt nicht in erster Linie mit dem Westen – sondern mit sich selbst.


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Wer China immer noch auf sein Image als Billighersteller und Hort der Markenpiraterie reduziert, sollte sich mal die Augen reiben: Das Land ist zu einer führenden Wirtschaftsmacht aufgestiegen, und dieser Aufstieg wird das internationale Machtgefüge unwiederbringlich verändern. An China kommt künftig niemand mehr vorbei, und immer mehr hiesige Branchen, etwa der Tourismus, entdecken die neue chinesische Mittelschicht als riesigen Markt. Wer mehr zu Chinas großen Ambitionen wissen möchte, findet bei Evan Osnos eine tief gehende Analyse der chinesischen Seele und des wirtschaftlichen Aufstiegs eines Volkes, dem demokratische Prinzipien weitgehend fremd sind. Osnos hat als Journalist fast ein Jahrzehnt in China verbracht. Basierend auf seinen Recherchen und Kontakten mit Menschen aus allen Schichten beschreibt er ein Land, das sich seit Maos Tod in einem Umwälzungsprozess befindet, der für uns kaum vorstellbar ist. Osnos gelingt eine ebenso schonungslose wie wertfreie Analyse von „Chinas grenzenlosem Traum“, die getAbstract allen politisch interessierten Lesern empfiehlt, vor allem aber Unternehmern mit geschäftlichen Kontakten in China.

Zusammenfassung

Staatlich gelenkter Kapitalismus

China ist ein Land großer Gegensätze: Die Unterschiede zwischen Stadt und Land hinsichtlich Wohlstand und Lebenserwartung sind vergleichbar mit dem Gefälle zwischen New York und Ghana. Gleichzeitig ist es ein Land der Superlative: China stieg innerhalb weniger Jahre zur Supermacht auf, dominiert mehr und mehr den Welthandel, wird aber nach wie vor autoritär regiert.

Wie passen Diktatur und wirtschaftlicher Aufstieg zusammen? Wird sich die fehlende Demokratie langfristig durch Wohlstand kompensieren lassen? Die regierende Einheitspartei bewegt sich auf dünnem Eis; mit dem staatlich gelenkten Kapitalismus hat sie einen Pfad eingeschlagen, der im ideologischen Widerspruch zur Vergangenheit steht. Mao Tse-tung prägte als Vorsitzender der kommunistischen Einheitspartei die Geschicke der Volksrepublik China ab 1949 und setzte mit dem „Großen Sprung nach vorn“ und der Kulturrevolution eine Umwälzung in Gang, bei der kein Stein auf dem andern blieb.

Unter Deng Xiaoping wurde die Wirtschaft Ende der 1970er-Jahre in kleinen Schritten reformiert. Das als „Vogelkäfig-Ökonomie“ bezeichnete Wirtschaftsmodell erlaubte innerhalb eng definierter...

Über den Autor

Der Journalist Evan Osnos lebte und arbeitete von 2005 bis 2013 in China. Er schrieb von dort für die Chicago Tribune und den New Yorker. 2008 erhielt er den Pulitzerpreis für investigativen Journalismus.


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