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Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft
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Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft

Lausanne, 1916
Diese Ausgabe: De Gruyter, 2001 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Sprache & Kommunikation
  • Moderne

Worum es geht

Grundlagenwerk der Linguistik

Unsere Sprache ist wirklich erstaunlich: Sie ist ein Erbstück unserer Vorfahren und doch außerordentlich flexibel. Man kann sie hören, sprechen, aufschreiben, lernen, erweitern. Jeder hat seine eigene Sprache und muss zugleich die der anderen verstehen, um sich in der Gemeinschaft zurechtzufinden. Das seltsame Phänomen Sprache erörtert Ferdinand de Saussure in seinen Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft. In seinen Vorlesungen suchte er nach möglichen Zielen, Gegenständen und Methoden einer Disziplin, der Linguistik, die damals noch in den Kinderschuhen steckte und sich allein mit der Sprache beschäftigte: Wie entstehen Dialekte? Warum sind Sprachen immer eine Mischung aus Chaos und wohlgeordnetem System? Woher kommen Begriffe wie „Karfunkel“? Was hat unser Deutsch mit Indien zu tun? Ferdinand de Saussure nimmt uns mit auf eine Reise durch die verschiedenen Gebiete der Sprachwissenschaft und liefert zum Teil bis heute gültige Antworten auf einige hoch spannende Fragen.

Zusammenfassung

Was ist Sprachwissenschaft?

Ehe die Sprachwissenschaft zu dem wurde, was sie heute ist, durchlief sie drei Phasen: die der Grammatik, die sich mit Regeln des richtigen und des falschen Ausdrucks beschäftigte; die der Philologie, die Texte aus verschiedenen Epochen miteinander verglich; und die der vergleichenden Grammatik. In dieser dritten Phase, die Ende des 19. Jahrhunderts aufkam, verglichen die sogenannten Junggrammatiker verschiedene Sprachen vor dem Hintergrund ihrer geschichtlichen Entwicklung, vor allem die romanischen und die germanischen Sprachen. Dabei blieben jedoch viele Grundfragen ungeklärt.

Die Sprachwissenschaft hat die tatsächlich gesprochenen Sprachen zum Gegenstand. Sie untersucht die Sprachfamilien und findet heraus, welche Grundsprache deren Mitglieder gemein haben. Sie sucht nach allgemeinen Gesetzen in der Sprachgeschichte. Vor allem muss sie aber ihr eigenes Aufgabengebiet definieren. Sprache muss unterschieden werden vom physischen Vorgang des Sprechens, hat also zunächst einmal nichts mit Schallwellen zu tun oder mit unserer Fähigkeit, Laute zu bilden und zu hören. Sprache umfasst vielmehr die Zusammenhänge zwischen Lauten und Vorstellungen...

Über den Autor

Ferdinand de Saussure wird am 26. November 1857 in Genf geboren. Sein Vater Henri de Saussure ist Geologe und setzt damit die Familientradition fort: Auch der Großvater und Urgroßvater waren Naturforscher. Ferdinand de Saussure interessiert sich schon als Schüler für linguistische Fragen. Er studiert in Paris, in Genf und schließlich in Leipzig. Dort konzentriert er sich auf die Indogermanistik – ein Gebiet, auf dem er sich bald Verdienste erwirbt und dem er bereits als 21-jähriger Student eine Schrift widmet: In Mémoire sur le système primitif des voyelles dans les langues indo-européennes (1879) postuliert er die Existenz sogenannter Laryngale und schafft damit die Grundlage für viele weitere indogermanistische Forschungen, vor allem zum Hethitischen, das vier Jahre nach de Saussures Tod entdeckt wird. 1882 heiratet er Marie Faesch, die aus einer wohlhabenden Familie stammt und das Schloss Vufflens mit in die Ehe bringt. De Saussure lehrt im Anschluss an seine Promotion in Paris, wo spätere bekannte Sprachforscher wie Antoine Meillet seine Vorlesungen hören. 1891 geht er nach Genf. Dort hat er bis zu seinem Tod eine Professur für Geschichte und Sprachen inne. In den Jahren von 1906 bis 1911 hält er hier seine berühmten Vorlesungen, die nach seinem Tod als Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft (Cours de linguistique générale, 1916) veröffentlicht werden. De Saussure stirbt am 22. Februar 1913 auf Schloss Vufflens.


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