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Grundlegung zur Metaphysik der Sitten
Buch

Grundlegung zur Metaphysik der Sitten

Riga, 1785
Diese Ausgabe: Meiner, 1999 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Philosophie
  • Aufklärung

Worum es geht

Ein Höhepunkt der Philosophie

Die Grundlegung der Metaphysik der Sitten von 1785 sticht selbst aus dem ohnehin monumentalen Werk des deutschen Philosophen Immanuel Kant heraus: Kein schweres und dunkles Buch wie die drei berühmten Kritiken, sondern ein kurzer, eleganter Text, der mit viel Elan und Klarheit die Moralphilosophie für immer umgekrempelt hat und noch heute zu einem der meistgelesenen und -diskutierten Texte der Philosophie zählt. Auch die schärfsten Kritiker seiner Schriften kommen um Kant nicht herum, und selbst zeitgenössische Utilitaristen wie Richard M. Hare oder Marcus G. Singer zollen ihm Tribut, indem sie seine Ethik in ihren Ansatz einarbeiten. In der Grundlegung finden sich die Herzstücke der Kantschen Moral: der kategorische Imperativ, die absolute Würde der Person und die entschiedene Zurückweisung aller gefühlsbegründeten Moral zugunsten eines strengen Pflichtbegriffs. Dass sich mit Jürgen Habermas und John Rawls zwei der prominentesten Positionen der zeitgenössischen Ethik ausdrücklich in die Nachfolge Kants stellen, ist kein Zufall. Die Grundlegung inspiriert wie provoziert heute noch genauso wie damals.

Zusammenfassung

Die Bestimmung des Guten

Eine Metaphysik der Sitten soll die Grundsätze der Moral ermitteln und erklären. Sie geht davon aus, dass die Verbindlichkeit moralischer Gesetze weder in der menschlichen noch in der physikalischen Natur, sondern allein in der Vernunft wurzelt.

Welche Eigenschaften eines Menschen können wir ohne jede Einschränkung als gut bezeichnen? Mut, Entschlossenheit oder Verstand können – abhängig vom Charakter – sowohl in den Dienst guter wie auch böser Handlungen gestellt werden. Dasselbe trifft auf Geschenke des Zufalls wie Reichtum, Macht oder Gesundheit zu. Selbst die viel gelobten ethischen Tugenden wie Mäßigung, Nüchternheit und Selbstbeherrschung können von einem bösen Willen missbraucht werden. Alles hängt also von einem zugrunde liegenden guten Willen ab. Nur der gute Wille ist absolut gut – und das an sich, also unabhängig davon, ob er sich durchsetzen und verwirklichen kann. Zufälle und unglückliche Umstände können zwar verhindern, dass der gute Wille umgesetzt wird. Doch dieses Gelingen oder Misslingen in der Praxis ändert nichts daran, dass der gute Wille selbst absolut gut ist.

Nun mag diese Vorstellung als...

Über den Autor

Immanuel Kant wird am 22. April 1724 in Königsberg (dem heutigen Kaliningrad) geboren und wächst in bescheidenen Verhältnissen auf. Seine Erziehung ist stark von den Überzeugungen seiner tiefreligiösen Eltern geprägt. Nach seiner Gymnasialzeit an einer pietistischen Schule studiert Kant unter anderem Mathematik, Naturwissenschaften, Theologie und Philosophie in Königsberg. 1746 verlässt er nach dem Tod seines Vaters die Universität und wird, auch um seine Geschwister ernähren zu können, Hauslehrer bei wohlhabenden Familien in der Umgebung von Königsberg. Durch seine Kontakte zum Adel erlernt er gehobene Umgangsformen. Nach seiner Rückkehr an die Universität promoviert und habilitiert er mit Veröffentlichungen aus dem Bereich der Astronomie und Philosophie. Seine Vorlesungen an der Universität erfreuen sich großer Beliebtheit. Trotzdem bewirbt er sich 1758 vergeblich um die vakant gewordene Stelle eines Professors für Logik und Metaphysik in Königsberg. Angebote einer Professur aus Jena und Erlangen lehnt er aus Verbundenheit zu seiner Heimatstadt ab. Erst 1770 wird er in seinem Wunschbereich Professor in Königsberg, später auch zeitweise Rektor der Universität. Während der knapp 30 Jahre an der Universität führt Kant ein streng geregeltes Leben. Seine Tagesabläufe sind exakt durchgeplant, die Königsberger können die Uhr nach Kants Tagesprogramm stellen. 1781 veröffentlicht er die Kritik der reinen Vernunft, die erste seiner drei Kritiken. Weil seine Thesen weitgehend auf Unverständnis stoßen oder gar nicht erst beachtet werden, veröffentlicht er 1787 eine zweite, veränderte Fassung dieser ersten Kritik. 1788 folgt die Kritik der praktischen Vernunft und 1790 die Kritik der Urteilskraft. In der Zwischenzeit setzen sich Kants Ideen durch: Zu seinen Lebzeiten gibt es bereits über 200 Schriften zu seinen Werken, und selbst Normalbürger diskutieren seine Ideen beim Friseurbesuch. Am 12. Februar 1804 stirbt Kant, inzwischen weltberühmt, in seiner Heimatstadt Königsberg, angeblich mit den Worten: „Es ist gut.“


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