Grundsätze der Volkswirtschaftslehre
Principles of Economics
Diese Ausgabe: Wirtschaft und Finanzen, 1989 Mehr
Seiten: 758
- Ökonomie
- Moderne
Worum es geht
Der Vater der Neoklassik
"Egal was du forschst, egal was du erarbeitest - bei Marshall steht es schon drin", lautet die Einschätzung vieler Volkswirtschaftler. Obwohl er relativ wenig publiziert hat, blieb Marshalls Hauptwerk Principles of Economics mehrere Jahrzehnte auf Platz eins der Liste der Ökonomieklassiker. Ausgehend von dem Wunsch, die dringenden sozioökonomischen Fragen seiner Zeit zu lösen, entwickelte Marshall eine volkswirtschaftliche Theorie (der Begriff "Volkswirtschaftslehre" bzw. "Economics" geht sogar auf ihn zurück), die so umfangreich war, dass er sie selbst nicht abschließen konnte: Der geplante zweite Band seines Werkes erschien nie. Der erste wurde dafür umso positiver aufgenommen. Marshall systematisierte das Schaffen seiner Vorgänger, mathematisierte das Modell von Angebot und Nachfrage, führte das Konzept der Nachfrageelastizität ein und berücksichtigte die zeitliche Dimension beim Zustandekommen eines Marktgleichgewichts. Darüber hinaus verhalf er der Betriebswirtschaftslehre zu neuen Erkenntnissen, befasste sich mit der Theorie des Unternehmens und erörterte die Arbeitsbedingungen der Lohnarbeiter. Bis ihn sein Schüler John Maynard Keynes mit seiner "keynesianischen Revolution" ablöste, waren Marshalls Principles das einflussreichste Buch der englischen Volkswirtschaftslehre.
Zusammenfassung
Über den Autor
Alfred Marshall wird am 26. Juli 1842 in Clapham (London) geboren. Sein Vater ist Kassierer bei der Bank von England. Weil ihm eine geistliche Laufbahn für seinen Sohn vorschwebt, paukt er mit ihm Hebräisch, Griechisch und Latein, obwohl sich der kleine Alfred eher für Mathematik interessiert. Sein Onkel finanziert ihm das Studium, und so kann Marshall 1861 an der Universität von Cambridge Philosophie studieren. Drei Jahre später schließt er mit einem exzellenten Examen ab und erhält ein Forschungsstipendium, mit dessen Hilfe er seine Studien fortsetzen kann. Marshall interessiert sich zunehmend für die Ökonomie und die sozialen Fragen seiner Zeit. Bei gezielten Exkursionen in die Armenviertel wird er sich über seine "Mission" klar: soziale Missstände abzubauen und die Armut zu bekämpfen. 1868 erhält er eine Berufung auf den Lehrstuhl für Morallehre am St. John's College. Logik, Ethik und politische Ökonomie gehören fortan zu Marshalls Vorlesungsthemen - auch in einem gesonderten Studiengang für Frauen. Eine der ersten Studentinnen, die bei ihm das Examen ablegen, ist Mary Paley. Marshall heiratet sie. Damit verbaut er sich ein weiteres Wirken in Cambridge, denn eine solche Heirat gilt als unschicklich. Marshall zieht nach Bristol, wo er 1877 eine Professur übernimmt. 1882 entsteht der Rohentwurf der Principles of Economics. An diesem Buch arbeitet er mehrere Jahre, beendet es zu Zeiten seiner zweiten Professur in Cambridge, die er ab 1885 bekleidet. Marshall setzt sich dafür ein, dass seine Disziplin, die Volkswirtschaftslehre (Economics), wie er sie nun nennt, einen eigenen Studiengang erhält. Gegen manchen Widerstand setzt er diese Forderung 1903 durch und begründet die lange Zeit bedeutende Cambridge School of Economics. 1908 erfolgt seine Emeritierung, aber Marshall zieht sich deswegen trotzdem nicht aus der Welt der Wissenschaft zurück. Es erscheinen die Abhandlungen Industry and Trade (1919) und Money, Credit and Commerce (1923). Marshall stirbt am 18. Juli 1924 in Cambridge.
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