Vom nachhaltigen Wirtschaften wird mehr geredet, als dass es umgesetzt wird. Das gilt auch für die Kreislaufwirtschaft, die als Konzept schon lange existiert. Wie relevant sie als Antwort auf die ökologischen und ökonomischen Probleme unserer Zeit geworden ist, umreißt Michael von Hauff in seinem Buch. Es gibt einen konzentrierten, wenn auch teilweise nur kursorischen Überblick über Aktivitäten in diversen Regionen und Branchen. Die faktenreiche Argumentation blendet auch Umsetzungsprobleme nicht aus und verdeutlicht, wie dringend geboten es ist, Produktion und Konsum umweltverträglich auszurichten.
Die Menschheit lebt weit über ihre Verhältnisse.
Die natürlichen Ressourcen der Erde sind begrenzt. Daran gemessen lebt die Menschheit maßlos über ihre Verhältnisse. Der sogenannte Erdüberlastungstag gibt im Kalender an, wann der Ressourcenverbrauch die planetaren Kapazitäten überschreitet. Wurde diese Grenze im Jahr 1970 erst kurz vor Jahresende erreicht, hat sich das Datum seitdem immer weiter nach vorn verlagert: 2021 war bereits am 29. Juli „Earth Overshoot Day“. Die Menschheit verbraucht jedes Jahr die Ressourcen von 1,6 Erden, Deutschland anteilsmäßig sogar von drei Erden, die USA von fünf. Bis 2050 wird sich der globale Verbrauch an Biomasse, fossilen Brennstoffen, Metallen und Mineralien verdoppelt haben, so als stünden uns drei Erden zur Verfügung. Allein die Menge an Plastikmüll wird sich bis 2060 verdreifachen. Mit anderen Worten: Statt einen verträglichen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen, lebt die Menschheit auf viel zu großem Fuß.
Das hat heftige ökologische, ökonomische und soziale Folgen. Allein die Rohstoffgewinnung und -verarbeitung ist für rund 90 Prozent des Artensterbens verantwortlich. Beim Kupferabbau werden gewaltige Erdmassen...
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