Gregor Schöllgen
Gustav Schickedanz
Biographie eines Revolutionärs
Berlin Verlag, 2010
Was ist drin?
Der Vorreiter des Versandhandels: Gustav Schickedanz spuckte in die Hände und steigerte das Bruttosozialprodukt.
Rezension
Einen der erfolgreichsten Unternehmer des bürgerlichen deutschen Wirtschaftswunders im Untertitel „Revolutionär“ zu nennen, ist, gelinde gesagt, eine Provokation. Gemeint ist, dass Schickedanz’ Erfolg auf bahnbrechenden, innovativen Entscheidungen im Versandgeschäft beruhte. Das Buch des Historikers Schöllgen ist ein seriös recherchiertes, umfassendes Epitaph auf den fränkischen Familienunternehmer. Der Autor beschreibt akribisch Schickedanz’ Lebensweg und breitet im Zweifel eher zu viel als zu wenig Material aus, und mehr Lob als Kritik. Eine gewisse Faktenhuberei, wie das Zitieren von Handelsregisterauszügen, erleichtert den Lesefluss nicht gerade. Großer Pluspunkt des Buches: Der Historiker liefert im Vorbeigehen den Verlauf der Weltgeschichte und der jeweiligen deutschen Zeitgeschichte mit. Wie andere namhafte wirtschaftliche Akteure seiner Generation hatte Schickedanz mit der unternehmerischen Selbstbehauptung im Dritten Reich und deren Bewertung nach dem Krieg zeitlebens zu kämpfen. getAbstract empfiehlt das Buch allen wirtschaftshistorisch interessierten Lesern – als faire und umfassende Lebensdarstellung eines Vordenkers.
Zusammenfassung
Über den Autor
Gregor Schöllgen leitet das Zentrum für Angewandte Geschichte (ZAG) der Universität Erlangen. Er ist Mitherausgeber der Akten des Auswärtigen Amtes, des Nachlasses von Willy Brandt sowie Autor mehrerer Bücher zur Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.
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