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Hippolytos
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Hippolytos

Athen, 428 v. Chr.
Diese Ausgabe: Allegria, 2019 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Tragödie
  • Griechische Antike

Worum es geht

Die Macht der Gefühle

Die Tragödie Hippolytos ist ein Meisterstück des Euripides, des wohl populärsten Dichters der Antike, und eines seiner meistgespielten Dramen. Das kurze, dichte Stück verarbeitet Profanes und Philosophisches, Fragen der Sexualität genauso wie der Moral und spannt einen Bogen zwischen widerstreitenden Ansprüchen der Begierde und der Vernunft, in dem sich auch heutige Leser mühelos wiederfinden können. Mit dieser Tragödie gewann Euripides 428 v. Chr. den Dichterwettkampf der Großen Dionysien, indem er pointiert und drastisch in Szene setzte, wie wenig Normen der Vernunft oder der Sittlichkeit gegen die Macht der Gefühle auszurichten vermögen.

Zusammenfassung

Hippolytos kränkt Aphrodite

Die Göttin Aphrodite macht keinen Hehl daraus: Die Huldigung durch die Menschen schmeichelt ihr – und die Verweigerung von Anerkennung macht sie zornig. Als Beispiel führt sie Hippolytos an, Sohn des Königs Theseus und einer Amazone, der es wagt, Aphrodite als die Schlechteste unter den Göttern zu bezeichnen und dagegen Artemis zu verehren. Das kann Aphrodite nicht ungesühnt lassen. Sie hat bereits bewirkt, dass die Frau des Theseus, Phaidra, sich unsterblich in Hippolytos verliebt. Doch noch weiß niemand außer ihr von Phaidras verbotenen Begierden. Aphrodite will, dass es sowohl Hippolytos als auch Theseus erfahren, damit der Vater seinen Sohn durch Flüche tötet – eine Macht, die ihm von seinem Vater Poseidon geschenkt wurde. Dass in diesem grausamen Plan auch Phaidra zugrunde gehen wird, nimmt Aphrodite für ihre Rache gern in Kauf.

Gerade kehrt Hippolytos mit einigen Gefährten von der Jagd zurück. Als er sich daranmacht, dem Standbild der Artemis ein Opfer zu bringen, fragt einer seiner Diener vorwurfsvoll...

Über den Autor

Euripides zählt neben Aischylos und Sophokles zu den drei großen Tragödiendichtern der griechischen Antike. Über sein Leben sind nur wenige Details bekannt. Die spärlichen biografischen Informationen, die uns heute noch vorliegen, verdanken wir zum Teil den Komödien des Aristophanes, der sich in seinen Stücken über den etwas älteren Zeitgenossen lustig machte. Euripides wird um 480 v. Chr. als Sohn eines Gutsbesitzers geboren und verbringt seine Jugend auf der Insel Salamis, auf der das Landgut seiner Eltern liegt. Der Überlieferung zufolge verfasst er hier in einer Höhle seine Dichtungen. Seine Ausbildung absolviert Euripides in Athen. Hier trifft er auf die berühmten Denker seiner Zeit: Anaxagoras, Archelaos und auch Sokrates zählen angeblich zu seinen Lehrern. Zunächst studiert Euripides auf Wunsch des Vaters Gymnastik, um sich dann der Tragödiendichtung zuzuwenden. Im Gegensatz zu seinen Kollegen Sophokles und Aischylos gilt Euripides als ungeselliger Einzelgänger, der sich aus den politischen und militärischen Fragen der Stadt heraushält. Er heiratet zweimal und wird Vater von drei Kindern. Euripides verfasst etwa 90 Dramen, von denen jedoch nur 19 überliefert sind. Bei vier Dramen ist unklar, ob sie von ihm selbst oder von Euripides dem Jüngeren (seinem Sohn oder Neffen) stammen. Seine bekanntesten Werke sind die Bakchen, Elektra, Iphigenie in Aulis, Iphigenie bei den Taurern und Medea. Euripides nimmt regelmäßig am Wettbewerb der Dichter teil, gewinnt aber nur vier Mal. Der mangelnde Erfolg ist wohl einer der Gründe, warum Euripides im hohen Alter einen Neuanfang wagt: Ab 408 v. Chr. wendet er Athen den Rücken, um sich in Pella am Hof des makedonischen Königs Archelaos niederzulassen. 406 v. Chr. stirbt Euripides.


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