Selbst die schlauesten und kultiviertesten Menschen sind nicht vor Denkfallen gefeit. Im Gegenteil – manchmal fördern Intelligenz und Bildung sogar kognitive Verzerrungen. Welchen fünf Trugschlüssen das menschliche Gehirn am häufigsten aufsitzt und wie es gelingen kann, diesen zu entkommen, zeigt der Neurowissenschaftler Henning Beck in diesem Artikel.
Bildung und Intelligenz schützen nicht vor kognitiven Verzerrungen.
Unser vernünftiges und wissenschaftliches Denken bringt uns voran. So weit die Theorie. In der Praxis vernebeln jedoch häufig kognitive Fehler und Verzerrungen unseren Blick auf die Welt. Hinzu kommt, dass Fakten und eine objektive Darstellung in den Medien seit dem Jahr 2000 zunehmend an Bedeutung verlieren und stattdessen immer mehr auf Basis subjektiver Erfahrungen berichtet wird. Vor allem in Zeiten der Ungewissheit sind wir empfänglich für einfache Pseudoerklärungen.
Dabei spielt es keine Rolle, wie intelligent oder gebildet wir sind – im Gegenteil: Mit steigender Intelligenz und Bildung wächst auch die Gefahr, starrsinnig auf der eigenen Position zu beharren. Zudem sind intelligente und gebildete Menschen oft überzeugt davon, selbst keinen Denkfehlern zu unterliegen.
Ein weiteres Hindernis für rationales Denken ist die soziale Kohäsion. So förderte etwa eine Studie zutage, dass nicht Bildung oder Intelligenz den größten Einfluss darauf haben, ob eine Person akzeptiert, dass der Klimawandel menschengemacht ist, sondern das ...
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