Elisabeth Oberzaucher
Homo urbanus
Ein evolutionsbiologischer Blick in die Zukunft der Städte
Springer, 2017
Was ist drin?
Wie humane Stadtplanung unseren stammesgeschichtlichen Prägungen gerecht werden kann.
Rezension
Der Trend zum Leben in der Stadt ist ungebrochen – und doch schimpfen wir im Alltag über überfüllte Züge, verstopfte Straßen, schlechte Luft oder rüden Umgang. Wir genießen die Vorteile des dichten Miteinanderseins und beklagen uns gleichzeitig über dessen Nachteile. Diese paradoxe Haltung ist ganz natürlich, schreibt die Verhaltensbiologin Elisabeth Oberzaucher. Schließlich hat uns die Evolution einerseits zum Stadtleben befähigt, etwa mithilfe der Kommunikation durch Sprache. Andererseits sind wir – vom biologischen Standpunkt betrachtet – geschaffen für ein Leben in der Savanne, deren Bäume, Wiesen und Flüsse wir vermissen. Wie eine Stadt aussehen kann, die uns mit unseren evolutionären Wurzeln versöhnt, zeigt die Autorin an vielen erhellenden Beispielen. Zur besseren Anschaulichkeit wären mehr Fotobeispiele gelungener humaner Stadtplanung sicher hilfreich gewesen – ebenso Ideen für Planungsinstrumente, damit Städtebauer und Investoren sich nicht länger über verhaltensbiologische Erkenntnisse hinwegsetzen können. Auch tragen viele der wissenschaftlichen Exkurse nicht unbedingt zur Gesamtargumentation bei, manche bleiben den Zusammenhang sogar ganz schuldig. Interessant ist die Lektüre dennoch und öffnet dem Leser die Augen für so manches bislang unbeachtete Phänomen.
Zusammenfassung
Über die Autorin
Elisabeth Oberzaucher ist Gastprofessorin an der Universität Ulm, lehrt an der Universität Wien und ist wissenschaftliche Direktorin des Forschungsinstituts Urban Human.
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