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Worum es geht
Der letzte Kaiser von China
Chinas letzter Kaiser war erst zwei Jahre alt, als er 1908 nach dem mysteriösen Tod seines Onkels den Thron bestieg. Doch lange sollte der kleine Pu Yi nicht regieren, denn schon nach wenigen Jahren übernahmen Revolutionäre das Ruder und riefen in China die Republik aus. 1912 dankte der kleine Kaiser offiziell ab. Damit endete nicht nur die Herrschaft der mandschurischen Qing-Dynastie, sondern auch die 2000-jährige Geschichte des chinesischen Kaiserreichs. Pu Yi ließ sich allerdings nicht so einfach abservieren: Seine unablässigen Restaurationsbemühungen trieben ihn in die Arme der Japaner. Für sie war der abgesetzte Kaiser eine willkommene Marionette in ihrem Plan, in Asien zu expandieren. Aus Angst vor dem Tod ließ Pu Yi sich bereitwillig instrumentalisieren, zuerst von den Japanern, später von der neuen, kommunistischen Regierung Chinas. Die faszinierende Autobiografie des letzten chinesischen Kaisers, einer durchaus schillernden Persönlichkeit, liest sich ungemein spannend, auch wenn sich im Lauf der Lektüre der Verdacht verstärkt, dass diese Memoiren zu gut ins politische Kalkül der Kommunistischen Partei passen, als dass sie allein der Urheberschaft Pu Yis zuzuschreiben wären.
Zusammenfassung
Über den Autor
Pu Yi wird am 7. Februar 1906 in Peking geboren. Am 13. November 1908 besteigt er im Alter von zwei Jahren den Kaiserthron, da kurz zuvor sein Onkel und Vorgänger unter ungeklärten Umständen gestorben ist. Die Dynastie der mandschurischen Qing unter der Herrschaft der Kaiserinwitwe Tze Hsi will auf diese Weise ihren Fortbestand sichern. Aufgewachsen am Kaiserhof unter den wachsamen Augen der Kaiserinwitwe, genießt Pu Yi nur wenig kindliche Freuden. Erst mit sieben Jahren kommt er überhaupt in Kontakt mit anderen Kindern – und hat auch später keinerlei Handlungsspielraum. Am 12. Februar 1912 wird er nach der Ausrufung der Republik China zur Abdankung gezwungen, lebt aber weiterhin im Kaiserpalast. 1917 regiert er für wenige Tage wieder als Kaiser, doch die Republik weiß sofort gegen diese Restauration einzuschreiten. 1922 wird Pu Yi gleich mit zwei Frauen verheiratet: Die Hauptfrau, die Kaiserin, stirbt später an ihrer Opiumsucht, und die Nebenfrau lässt sich nach neun Jahren scheiden. 1924 flieht Pu Yi zur japanischen Gesandtschaft nach Tientsin. 1934 wird ihm der Kaisertitel des japanischen Marionettenstaates Mandschuguo im Nordosten Chinas verliehen. 1945 misslingt Pu Yi nach der japanischen Kapitulation die Flucht nach Japan, und er gerät in sowjetische Gefangenschaft. 1950 wird er nach China ausgeliefert und anschließend in chinesischen Gefängnissen zu einem neuen Menschen umerzogen. 1959 kommt er durch einen Gnadenerlass Maos frei. Die letzten Jahre seines Lebens verbringt er in Peking, wo er zunächst als Gärtner, später als Literatur- und Geschichtsforscher arbeitet. 1962 heiratet Pu Yi die Krankenschwester Li Shuxian. 1964 wird er vollkommen rehabilitiert. Als 1966 die so genannte Kulturrevolution ausbricht, werden viele, die Pu Yi unterstützt haben, denunziert. Auch Pu Yi wird ständig verhört, er leidet an der Denunziation der anderen und stirbt schließlich seelisch und körperlich gebrochen am 17. Oktober 1967 an Nierenkrebs. Der zweite Teil seiner Autobiografie bleibt unvollendet.
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