Rezension
Der Titel dieses Buches geht auf ein Zitat von Osama bin Laden zurück, mit dem dieser die Entschlossenheit und Todesverachtung islamistischer Kämpfer demonstrieren und Angst verbreiten wollte. Der Autor wählte diesen Titel, weil er in der Todessehnsucht dschihadistischer Attentäter ein zentrales Motiv für deren Radikalisierung sieht. Der eigene Tod ist nicht mehr ein notwendiges Opfer, um ein Ziel zu erreichen. Er ist zum Selbstzweck geworden. Für Roy ist der dschihadistische Terror eine Jugendbewegung mit deutlichen Parallelen zum linksextremen Terror vergangener Jahrzehnte. Im Gegensatz zu anderen Forschern seines Fachgebiets bewertet Roy die Rolle der Religion im Radikalisierungsprozess eher zurückhaltend. Zwar seien die Attentäter gläubige Muslime, doch religiöser Fundamentalismus führe nicht zwingend in terroristische Gewalt. Das Buch birgt für den fachfremden Leser leider hier und da Stolpersteine, wo Roy auf Argumente seiner Kritiker eingeht, diese aber nicht näher ausführt. Das nimmt dem Leser die Möglichkeit, die Schlüssigkeit von Roys Ausführungen ohne Rekurs auf Sekundärquellen selbst einzuschätzen. getAbstract empfiehlt das Buch dennoch als tief greifende und originelle Analyse des Phänomens Dschihad.
Zusammenfassung
Über den Autor
Der Politologe Olivier Roy ist Forschungsdirektor am Centre National de la Recherche Scientifique und lehrt unter anderem am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz.
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