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Ihr macht uns krank
Buch

Ihr macht uns krank

Die fatalen Folgen deutscher Ernährungspolitik und die Macht der Lebensmittellobby

Econ, 2022 Mehr

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Augenöffner
  • Meinungsstark
  • Hintergrund

Rezension

Wenn es ums Essen geht, läuft in Deutschland einiges schief. Überall fehlt es an verbindlichen Qualitätsstandards und effektiven Kontrollen. Hersteller und Handel setzen auf Masse statt Klasse. Schuld daran ist laut Martin Rücker die enge Vernetzung von Politik und Lebensmittelbranche. Überzeugend und faktenreich legt er dar: In ernährungspolitischen Fragen brauchen wir weniger Lobbyeinflüsse, dafür mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung. Seine Beispiele kleiner und mittlerer Betriebe, die umweltfreundlich und sauber wirtschaften, zeigen eindrucksvoll: Es geht auch anders.

Zusammenfassung

In Deutschland leiden vor allem die Ärmeren unter Mangelernährung.

Auch in Deutschland leiden Menschen an Hunger. Und zwar an „verborgenem Hunger“, der sich in einem Mangel an lebenswichtigen Mikronährstoffen, also Vitaminen und Mineralien, äußert. Dieser Hunger ist nicht sichtbar. Gerade Fettleibige sind häufig davon betroffen. Laut Robert Koch-Institut sind zwei Drittel der Männer und über 50 Prozent der Frauen übergewichtig. Übergewichtige Menschen haben nicht nur ein höheres Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch eine geringere Lebenserwartung.

Mangelernährung und Fettleibigkeit stellen in einkommensschwachen Schichten ein großes Problem dar. Untersuchungen zeigen etwa, dass der Hartz-IV-Regelsatz für eine gesunde Ernährung nicht ausreicht. Kinder und Jugendliche aus ärmeren Familien essen weniger Obst und Gemüse und mehr kalorienreiche Nahrungsmittel wie Nudeln, Kartoffeln und Fertiggerichte. Ihnen fehlt es vor allem an den Vitaminen D und E, Jod, Folsäure, Eisen und Kalzium. Obwohl das Problem bekannt ist, leugnen die politisch Verantwortlichen die Ernährungsarmut in Deutschland...

Über den Autor

Martin Rücker arbeitet als freier Journalist und ist Aktivist für Verbraucherrechte. Von 2009 bis 2021 war er zunächst als Pressesprecher, dann als Geschäftsführer der Verbraucherorganisation Foodwatch in Deutschland tätig.


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