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Ilias
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Ilias

Griechenland, 8. Jahrhundert v. Chr.
Diese Ausgabe: Artemis & Winkler, 2001 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Epos
  • Griechische Antike

Worum es geht

Die größte Schlacht der Antike

Homers Epos Ilias setzt erst im zehnten und letzten Jahr des Trojanischen Krieges ein, doch wird in Rückblenden und Vorschauen die ganze gewaltige Auseinandersetzung zwischen den Griechen und den belagerten Trojanern ausgebreitet – eine Auseinandersetzung, die auch die griechische Götterwelt mit einbezieht. Das zentrale Motiv der Ilias ist der Zorn des Achill: Der tapferste und stärkste Krieger der Griechen zieht sich wegen einer persönlichen Beleidigung grollend aus dem Kampf um die Stadt zurück. Dieser Rückzug steht am Beginn einer langen Ereigniskette, an deren Ende der von einer höheren Macht vorherbestimmte Untergang der Stadt Troja steht. Allerdings wird Trojas Verderben und die weltberühmte Geschichte vom hölzernen Pferd nicht in der Ilias, sondern mittels Rückblenden in Homers zweitem Epos, der Odyssee, erzählt. Die Ilias mag heutigen Lesern streckenweise weitschweifig und mit Nebenepisoden überfrachtet erscheinen; dennoch beeindruckt sie durch überwältigende Sprachkraft, Spannung, Dramatik und psychologische Raffinesse. Das Epos übte in fast allen Epochen eine große Wirkung aus und hat auch Hollywood in seinen Bann gezogen. Die Verfilmung durch Wolfgang Petersen aus dem Jahre 2004 weicht allerdings in vielen Teilen von der homerischen Vorlage ab.

Zusammenfassung

Agamemnons Herzlosigkeit und der Zorn des Achill

Im Lager der Griechen, die die Stadt Troja umstellt haben, erscheint der trojanische Apollonpriester Chryses, um vom griechischen Heerführer Agamemnon die Freilassung seiner gefangenen Tochter Chryseis zu verlangen. Als sich Agamemnon weigert, bestraft der Gott Apollon das griechische Heer mit einer Seuche. Der tapferste Held der Griechen, Achill, setzt sich daraufhin vehement für die Freilassung der Gefangenen ein und erregt dadurch Agamemnons Zorn. Schließlich lässt der Heerführer Chryseis frei, doch verlangt er als Genugtuung, dass ihm ausgerechnet Briseis übergeben werde: eine junge Gefangene des Achill, in die sich Agamemnon verliebt hat. Der Held gehorcht zwar, zieht sich aber beleidigt vom Kampfgeschehen zurück. Zornig sitzt er am Meeresufer und ruft seine Mutter Thetis an. Die Meergöttin verspricht ihm, bei Göttervater Zeus zu intervenieren: Die Griechen sollen so lange sieglos bleiben, bis Agamemnon seinen Fehler eingesteht und die Schmach sühnt, die er Achill zugefügt hat. Thetis wirft sich vor Zeus auf die Knie und umschmeichelt ihn, während sie um Hilfe für ihren Sohn bittet. Zeus willigt ein: Solange Achill die...

Über den Autor

Ob Homer tatsächlich gelebt hat, ist umstritten. Über seine Existenz gibt es keine gesicherten Zeugnisse, sondern lediglich nachträglich entstandene Legenden. Der Schöpfer der Ilias und der Odyssee soll im 8. Jahrhundert v. Chr. im ionischen Griechenland gelebt haben, einem schmalen Streifen an der kleinasiatischen Küste, der heutigen Türkei. Er soll blind gewesen sein, doch wurde ihm dieses Gebrechen wohl in Analogie zum blinden Sänger Demodokos aus der Odyssee zugeschrieben. Als seine Heimatstadt gilt die Stadt Smyrna, das heutige Izmir. Gestorben ist er wahrscheinlich auf der Insel Ios. Der Legende zufolge soll Homer seine Kunst vor allem in Hafenstädten vorgetragen haben, zur Unterhaltung und Erbauung des einfachen Volkes. Moderne Philologen, die an seine Existenz als Person glauben, gehen davon aus, dass die in den homerischen Epen auftretenden Dichter-Sänger als Selbstporträts zu verstehen sind. Da diese Figuren allesamt im Dienst von Adligen stehen, übte wohl auch Homer seine Kunst in einem aristokratischen Umfeld aus. Er ist der erste Dichter der westlichen Welt, dessen Werke schriftlich überliefert sind. Die beiden Großepen Ilias und Odyssee stehen am Anfang der griechischen und damit der europäischen Literatur. Je intensiver sich die Forschung mit Homers Texten beschäftigte, desto häufiger fielen ihr Widersprüche innerhalb der Werke auf. Könnte es sein, dass Homer als Einzelperson überhaupt nicht der Autor dieser Texte war? Dass der oder die Verfasser sich einer langen Erzähltradition bedienten und sicher auch einzelne Episoden von anderen Sängern übernommen haben, gilt jedenfalls schon lange als wahrscheinlich.


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