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Im Anfang war das Gefühl

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Im Anfang war das Gefühl

Der biologische Ursprung menschlicher Kultur

Siedler,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Von guten und schlechten Gefühlen: Was kulturelle Leistungen wirklich antreibt.


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Analytisch
  • Innovativ
  • Wissenschaftsbasiert

Rezension

Der Neurowissenschaftler Antonio Damasio hat sich von den Anfängen seiner Laufbahn weit entfernt, als sich die Forschung noch sehr stark auf das Nervensystem fokussierte. Heute ist er davon überzeugt, dass der menschliche Geist und die Gefühle bei Weitem keine Solovorstellung des Gehirns sind. Der stoffliche Körper mit seinen Proteinen, Fettsubstanzen und Kohlehydraten hat ganz entscheidenden und direkten Anteil daran – hier wirken Prozesse und Strukturen, die das Leben seit seiner Frühzeit begleiten. Antonio Damasio beschreibt das kulturelle Schaffen der Menschen unter diesen biologischen Grundgegebenheiten. Seine Schlüsse sind nachvollziehbar und die Reise in die Welt des Geistes und der Gefühle ist überaus spannend. Überall aus dem Buch spricht fachliches Expertentum – und doch bescheidet sich der Autor häufig mit vorsichtigen Formulierungen, wie sich die Dinge wohl verhalten mögen. Es ist erstaunlich, wie sehr das Buch gleichermaßen damit zu beeindrucken weiß, was alles bekannt ist, wie auch damit, was alles (noch) nicht bekannt ist. Wer die Kultur einmal im Licht der Neurobiologie betrachten möchte, dem empfiehlt getAbstract dieses Buch.

Zusammenfassung

Die erstaunlichen Fähigkeiten früher Lebensformen  

Wie ist es zu erklären, dass schon frühe Lebensformen in der Lage waren, auf Situationen flexibel und zu ihrem eigenen Vorteil zu reagieren – ohne hierüber reflektieren zu können? Einfache Lebewesen aus der Frühzeit konnten beispielsweise bei Gefahr bestimmte Moleküle ausschütten, die ihnen Feinde vom Leib hielten. Sie konnten sich auch so bewegen, dass sie weniger angreifbar waren. Zum Nachdenken und Abwägen bedarf es allerdings eines Nervensystems, und um Gefühle wie Angst zu erleben, ebenfalls. Beides hatten frühe Lebensformen nicht. Dennoch verhielten sie sich, als ob sie Für und Wider abgewogen und Angst gefühlt hätten.

Tatsächlich birgt dieses Mysterium einen wichtigen Schlüssel, um den Menschen zu verstehen – und die Motivation, aus der heraus er kulturelle Leistungen erschafft. Frühe Lebensformen ließen sich in ihren Handlungen von demselben Gebot leiten, dem der Mensch unterliegt – dem alles Leben unterliegt: dem sogenannten Homöostase-Gebot. Es besagt, dass alles Leben auf Bestehen und Gedeihen ausgerichtet ist. Bei frühen Lebensformen materialisierte sich dieses Gebot in...

Über den Autor

Antonio Damasio ist Professor für Neurowissenschaften, Neurologie und Psychologie an der University of Southern California. Dort leitet er das Brain and Creativity Institute. Damasio ist einer größeren Öffentlichkeit als Bestsellerautor bekannt. 


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