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Rezension
Peter Sloterdijk, der Medienstar unter den deutschen Philosophen, hat wieder zugeschlagen. Nach seinem dreibändigen Mammutwerk Sphären legt er nun ein mit gut 400 Seiten relativ schmales Buch vor, in dem er der viel beschworenen und beschwätzten Globalisierung aus philosophischer Perspektive zu Leibe rückt. Sloterdijks Clou: Die Globalisierung ist gar nicht ein so neuartiges Phänomen, wie oft behauptet wird, sie begann schon mit den Entdeckungsfahrten von Kolumbus & Co. Und die heutigen Globalisierer - die um den Globus nicht mehr segelnden, sondern jettenden Business-People - sind die rücksichtslosen Tatmenschen, die Entdecker und Eroberer unserer Tage, im Guten wie im Schlechten. Sloterdijk skizziert den "kapitalistischen Weltinnenraum" als vorläufiges Endprodukt der Globalisierung: Es ist die westliche Wohlstandskugel, deren Bewohner sich zwar den Gesamtglobus verfügbar gemacht haben, die aber schön unter sich bleiben wollen. Sloterdijk schreibt wie gewohnt auf sprachlich hohem Niveau, kann sich aber auch so manchen Kalauer nicht verkneifen. Insgesamt eine äußerst anregende Lektüre, die getAbstract.com jedem empfiehlt, der ein Phänomen tiefer verstehen will, das allzu oft nur rein ökonomisch abgehandelt wird.
Take-aways
Über den Autor
Peter Sloterdijk ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Philosophen. Er ist Professor für Ästhetik und Philosophie an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe und lehrt außerdem an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Sloterdijk moderiert gemeinsam mit Rüdiger Safranski die Fernsehsendung Das philosophische Quartett. Zu seinen Büchern zählen Regeln für den Menschenpark, Kritik der zynischen Vernunft und Sphären.
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