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Influencer
Buch

Influencer

Die Ideologie der Werbekörper

Suhrkamp, 2021 Mehr


Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Analytisch
  • Brisant
  • Unterhaltsam

Rezension

Über den Influencer als Phänomen unserer Zeit ist in den letzten Jahren so mancher Feuilleton-Artikel geschrieben worden. Ein Arsenal an Gewährsleuten, wie es die Autoren aufbieten, hat die Influencer-Analyse aber wohl noch nicht gesehen: von Marx und Adorno bis zu Simone de Beauvoir und Eva Illouz. Das funktioniert nicht nur gut, sondern ist über weite Strecken sogar höchst unterhaltsam. Nur selten mal geht ein Vergleich daneben; Kapitalismuskritik und Kulturpessimismus wirken dann etwas pauschal. Ansonsten wimmelt dieses Buch geradezu von schlauen Zitaten für schlaue Gespräche.

Zusammenfassung

Influencer wollen ihre Follower vorgeblich zu Kreativität und Eigenständigkeit inspirieren, produzieren aber höchst unkreative und konventionelle Inhalte.

Der Begriff „Influencer“ stammt vom englischen „to influence“, was so viel heißt wie „beeinflussen“. Influencer sind Personen, denen auf Social Media so viele Menschen folgen, dass Unternehmen sie bezahlen, damit sie für sie Werbung machen. Oft können die Influencer von ihren Social-Media-Posts leben. Dabei gehen eigene und werbliche Inhalte teils fließend ineinander über. Charakteristisch ist, dass Influencer die jeweiligen Produkte nicht einfach nur anpreisen, sondern zeigen, wie sie diese im Alltag nutzen.

Werden Influencer gefragt, warum sie tun, was sie tun, ähneln sich die Antworten: Sie wollen ihre Follower inspirieren, individuell und kreativ zu sein. Doch die produzierten Inhalte sind diesem Anspruch selten gewachsen. Weder sind sie kreativ – Inhalte, die den Betrachter herausfordern oder gar irritieren könnten, fehlen fast völlig. Auch gibt es keine Dramaturgie, die Erzählstruktur ist additiv. Noch sind die Inhalte individuell: Sie zeichnen sich durch Serialität und Wiederholung aus. Zu sehen sind&#...

Über die Autoren

Ole Nymoen studiert Soziologie und Wirtschaftswissenschaften und ist freier Journalist. Wolfgang M. Schmitt ist Literaturwissenschaftler und betreibt den YouTube-Kanal Die Filmanalyse. In ihrem gemeinsamen Podcast Wohlstand für alle sprechen Nymoen und Schmitt über Geld, Wirtschaftstheorie und politische Ökonomie.


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    C. R. vor 12 Monaten
    Die Autoren sind schlaue Köpfe, aber unübersehbar ideologisch verblendete Marxisten/Sozialisten. Alle Analysen laufen darauf hinaus, dass der angeblich herrschende "Kapitalismus" und der "Neoliberalismus" die Wurzel allen Übels sind. Ein schlichtes Weltbild, eingekleidet in unnötig komplizierte linke Terminologie, wie man sie sonst nur von der APO kannte.