Arie de Geus
Jenseits der Ökonomie
Die Verantwortung der Unternehmen
Schäffer-Poeschel, 1998
Was ist drin?
Unternehmen leben länger, wenn man sie wie lebendige Wesen behandelt: Ihr natürlicher Selbsterhaltungstrieb ist stärker, als Sie glauben!
Rezension
Weshalb erfreuen sich nur wenige Unternehmen eines langen, erfüllten Lebens? Für Arie de Geus ist die Antwort einfach: Weil sie wie Maschinen und nicht wie lebendige Organismen behandelt werden. Mit großem Erfindungsreichtum ersinnt er Metaphern, die seine These belegen. Das lebendige Unternehmen beschreibt er als veränderlichen und doch stetigen Fluss, und er sieht Manager als tolerante Rosengärtner, die einer Vielfalt von Knospen eine Chance geben sollen. Der Biologie entlehnt er Analogien über Immunsysteme, Schwarmbildung und Revierverhalten und der eigenen Biografie jede Menge Beispiele aus seiner langjährigen Tätigkeit für die Royal Dutch/Shell-Gruppe. All das sorgt zwar für ein kurzweiliges Leseerlebnis, bahnbrechende Ideen zur Umsetzung dieser organischen Unternehmensphilosophie sind jedoch Mangelware. Außerdem bleiben einige interessante Fragen der Lebewesenanalogie unbeantwortet: Was passiert beispielsweise, wenn das Lebewesen „Unternehmen“ einen garstigen Charakter entwickelt? Was, wenn auch die größten Lernanstrengungen an den enormen Herausforderungen der Globalisierung scheitern? getAbstract empfiehlt das Buch als Gedankenexperiment denjenigen Managern und Unternehmern, die sich von dieser Mischung aus Ökonomie, Psychologie und Biologie inspirieren lassen möchten.
Zusammenfassung
Über den Autor
Arie de Geus war von 1951 bis 1989 für die Royal Dutch/Shell-Gruppe tätig. Ab 1981 war er Leiter der Shell-Gruppenplanung, die sich mit Szenario-Technik, Entscheidungsprozessen und Change Management beschäftigte. Seit seiner Pensionierung berät er Unternehmen und staatliche Organisationen, ist Gastdozent an der London Business School und Board-Mitglied des Nijenrode Learning Center und des Centre for Organizational Learning am MIT.
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