Rechtsanwalt Lukas Wyss befasst sich mit den Risiken internationaler Transaktionen und stellt die wichtigsten Absicherungsinstrumente vor. Grundlage für das Hedging – die Absicherung von finanziellen und rechtlichen Gefahren – ist eine sorgfältige Risikoanalyse im Rahmen des juristischen Risikomanagements, das Wyss, etwas überraschend, als Teil des Qualitätsmanagements im Unternehmen einordnet. Bei dem Buch handelt es sich um eine Dissertation, die sich in erster Linie an Wirtschaftsjuristen wendet. Trotz des wissenschaftlichen Charakters empfiehlt getAbstract das vergleichsweise gut lesbar gehaltene Werk allen Unternehmensjuristen und Managern, die in ihrer Arbeit mit internationalen Transaktionen zu tun haben.
Neue Risiken in einer globalisierten Welt
Anders als es noch vor wenigen Jahren haben der Fall war, haben heutzutage viele Unternehmen kaum die Wahl, ob sie ihre Wirtschaftstätigkeit ins Ausland ausdehnen wollen oder nicht. Wer sich auf seinen Heimatmarkt verlässt und den internationalen Wettbewerb scheut, muss sich früher oder später der ausländischen Konkurrenz zu Hause stellen, ohne selbst einschlägige Erfahrungen im Ausland gesammelt und Chancen zur Weiterentwicklung genutzt zu haben.
Das Engagement im Ausland ist mit Risiken verbunden, doch die können systematisch identifiziert, bewertet, entschärft, auf andere Parteien übertragen oder unter den Vertragsparteien aufgeteilt werden. Dazu dienen das juristische Risikomanagement und die damit verbundenen Hedging-Instrumente. Der Begriff „Hedging“ stammt ursprünglich aus der Finanzwirtschaft, wurde aber nach und nach auch für die Absicherung von rechtlichen Risiken übernommen.
Juristisches Risikomanagement
Das juristische Risikomanagement sollte als rechtliche Seite des Qualitätsmanagements im Unternehmen verstanden werden. Es umfasst daher zum einen die Planung und Schaffung von risikooptimierten...
Lukas Wyss arbeitete nach dem Rechtsstudium an der Universität Bern zunächst bei einer international tätigen Treuhandgesellschaft, dann bei einem großen Schweizer Versicherungsunternehmen. 1998 trat er in die Anwaltskanzlei Bratschi Emch Rechtsanwälte ein, wo er 2004 Partner wurde.
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