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Kabale und Liebe
Buch

Kabale und Liebe

Ein bürgerliches Trauerspiel in fünf Aufzügen

Mannheim, 1784
Diese Ausgabe: dtv, 2004 Mehr

Literatur­klassiker

  • Tragödie
  • Sturm und Drang

Worum es geht

Bürgertum versus Adel

Friedrich Schiller packte mit seinem Trauerspiel Kabale und Liebe ein heißes Eisen an: die Liebesbeziehung zwischen einer Bürgerlichen und einem Adligen. Eine solche Liebe war im 18. Jahrhundert praktisch chancenlos. Adlige nahmen sich zwar Mätressen aus dem bürgerlichen Stand, aber gewiss keine Ehefrauen. Der junge Schiller hatte bereits durch sein Sturm-und-Drang-Drama Die Räuber Furore gemacht, bevor er mit Kabale und Liebe feudalistische Ausbeutung und Misswirtschaft anprangerte. Aber nicht nur das: Indem er die Bürgerliche Louise zur tragischen Figur emporhebt, thematisiert Schiller erstmals auch die Defizite des Bürgertums. Denn dieses hat, obwohl es zunehmend selbstbewusster wird, den adligen Herren kein politisches Konzept entgegenzusetzen. Seine Waffen, Moral und Religion, sind stumpf und reichen nicht, um dem korrupten Adel Paroli zu bieten. Kabale und Liebe ist ein bürgerliches Trauerspiel in Reinform, das heute vor allem durch die unaufhaltsam auf die Katastrophe zustrebende Struktur und die Mischung zwischen Tragik und Komik fasziniert. Das Drama bietet so viele Deutungsmöglichkeiten, dass es die Theater zu immer neuen Umsetzungen reizt.

Zusammenfassung

Eine verbotene Liebe

Der Stadtmusikant Miller ist absolut fassungslos: Baron Ferdinand, der Sohn des Präsidenten von Walter, hat sich in seine Tochter Louise verliebt. Und zu allem Übel scheint es dieser Baron auch noch ernst mit dem Mädchen zu meinen. Miller will sofort zum Präsidenten eilen, der am Hof eines deutschen Fürsten amtiert: Die Liebe zwischen den beiden jungen Menschen soll so rasch es geht unterbunden werden. Millers Frau hingegen ist dieser Verbindung gar nicht so abgeneigt - der junge gnädige Herr habe immerhin wunderschöne Liebesbriefe geschrieben. Miller beschimpft sie als Kupplerin.

Der Sekretär freit um Louise

Wurm, der Sekretär des Präsidenten, betritt Millers Haus. Auch er hat ein Auge auf Louise geworfen und will sie besuchen. Frau Miller erklärt, dass ihre Tochter in der Kirche sei. Stolz erzählt sie Wurm, dass Louise wohl bald eine gnädige Frau werde. Miller versucht seine Frau, die gerne plaudert, in die Küche zu schicken. Sekretär Wurm ist verblüfft darüber, dass es sich bei seinem Konkurrenten um einen Adligen handelt. Er verweist auf die Ernsthaftigkeit seines Werbens um Louise. Miller erklärt, dass er seine Tochter zu nichts zwinge...

Über den Autor

Friedrich Schiller wird am 10. November 1759 in Marbach am Neckar als Sohn eines Offiziers geboren. Auf Befehl des württembergischen Landesherrn Karl Eugen wird er in dessen Eliteschule in Stuttgart aufgenommen. Schiller behagt der militärische Drill in diesem Internat überhaupt nicht, wenngleich die Lehrkräfte und die Ausbildung hervorragend sind. Er studiert zunächst Jura und dann Medizin. Viel stärker lockt den jungen Mann aber die Schriftstellerei. Mehr oder weniger heimlich schreibt er sein erstes Drama Die Räuber, das 1782 in Mannheim uraufgeführt wird. Als er gegen den Willen Karl Eugens die Landesgrenzen überschreitet, wird er mit Haft und Schreibverbot bestraft. Schiller entzieht sich dem Zwang durch neuerliche Flucht und setzt seine schriftstellerische Arbeit fort. Die frühen Dramen erscheinen: Die Verschwörung des Fiesko zu Genua (1783) und Kabale und Liebe (1784). Unter ständiger Geldnot leidend, zieht er 1785 zu seinem Freund und Gönner Christian Gottfried Körner nach Sachsen, wo er u. a. die durch Beethovens Vertonung bekannt gewordene Ode An die Freude sowie den Dom Karlos (1787) schreibt. Aufgrund seiner viel beachteten Studie Geschichte des Abfalls der Vereinigten Niederlande schlägt Goethe ihn 1788 für den Lehrstuhl für Geschichte in Jena vor. Hier verfasst Schiller seine ästhetischen und historischen Schriften und heiratet 1790 Charlotte von Lengefeld. Nach seinem Umzug nach Weimar im Jahr 1799 schließt Schiller Freundschaft mit Goethe. Daraus ergibt sich eine der fruchtbarsten Dichterbekanntschaften aller Zeiten: In der Nähe Goethes beendet Schiller sein erstes klassisches Geschichtsdrama, die Wallenstein-Trilogie. Es folgen Maria Stuart und Die Jungfrau von Orleans (beide 1801), Die Braut von Messina (1803) und Wilhelm Tell (1804), aber auch ein umfangreiches lyrisches Werk. 1802 erhält er den Adelstitel. Seine schlechte körperliche Konstitution zwingt ihn immer wieder aufs Krankenlager. Am 9. Mai 1805 stirbt Schiller in Weimar.


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