Samuel P. Huntington
Kampf der Kulturen
Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert
Goldmann, 2002
Was ist drin?
Huntingtons kontroverse Theorie: Die Gräben von heute verlaufen zwischen den Kulturen der Welt.
Rezension
Kaum eine politikwissenschaftliche These hat in den vergangenen Jahren für mehr Kontroversen gesorgt als die vom „Kampf der Kulturen“. Ihre Anhänger sehen vor allem nach dem 11. September 2001 die Analyse des Autors bestätigt, dass nichtwestliche Kulturen darauf aus seien, den Westen zu zerstören. Huntingtons zahlreiche Gegner kritisieren jedoch sein stark vereinfachendes Weltbild sowie mangelnde wissenschaftliche Genauigkeit. So teilt er die Welt z. B. in sieben oder acht Kulturkreise ein, die alle unterschiedlichen Kriterien entsprechen – religiösen, historischen oder geographischen. Interkulturelle Gemeinsamkeiten zwischen Menschen, wie etwa die Tatsache, dass ein indischer Computerspezialist mehr mit seinem amerikanischen Kollegen gemeinsam haben könnte als mit einem Strassenkind in Kalkutta, ignoriert er vollständig. Sein Verdienst liegt aber darin, die Aufmerksamkeit auf den kulturellen Faktor in internationalen Konflikten gelenkt zu haben. Die Schlussfolgerungen zu akzeptieren oder nicht, bleibt letztlich dem Leser überlassen. getAbstract empfiehlt das Werk allen, die in einer der wichtigsten Diskussionen der Gegenwart mitreden wollen.
Zusammenfassung
Über den Autor
Samuel P. Huntington, Jahrgang 1927, ist Professor für Politikwissenschaft und Berater des US-Aussenministeriums. Darüber hinaus ist er Leiter des John-M.-Olin-Instituts für Strategische Studien an der Universität Harvard und Mitbegründer der Zeitschrift Foreign Affairs. Als Autor zahlreicher Fachartikel hat er sich mehrfach mit den weltpolitischen Perspektiven des 21. Jahrhunderts beschäftigt.
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