Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie
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Rezension
Joseph Alois Schumpeter überraschte die Leser in seinem Spätwerk mit einer gewagten These. Der Ökonom, der in seinen früheren Arbeiten den Unternehmer und den Kapitalismus über alles gelobt hatte, kam plötzlich zu einem völlig entgegengesetzten Schluss: 80 Jahre nach Karl Marx stimmte er mit diesem darin überein, dass der Kapitalismus absterben und der Sozialismus aus ihm hervorgehen werde. Grund dafür sei aber keine sozialistische Revolution. In Schumpeters Theorie soll der Sozialismus sein Erstarken sozusagen einem "schlappen Kapitalismus" verdanken, der an seinen eigenen Leistungen zu Grunde gehen werde. Innovationen, die Wachstumsimpulse der Wirtschaft, würden im Kapitalismus immer weiter von der unternehmerischen Initiative weg verlagert. Der Kapitalismus würde zusehends in bürokratische Strukturen gedrängt, was schließlich seinen Untergang bedeute. Schumpeter diskreditiert auch die Demokratie als Veranstaltung des Wählerstimmenfangs zum Zweck des Machterhalts der Berufspolitiker. Auch wenn das Buch aus heutiger Sicht streckenweise veraltet erscheint, empfiehlt getAbstract.com es jedem ökonomisch Interessierten, nicht zuletzt wegen der berühmten These der "schöpferischen Zerstörung".
Zusammenfassung
Über den Autor
Joseph Alois Schumpeter (1883-1959) war einer der größten Ökonomen des 20. Jahrhunderts. Er war ein origineller Denker, der sich nicht einfach in einer Richtung interpretieren lässt. Schumpeter studierte in Wien Rechts- und Staatswissenschaften. Nach Promotion und Habilitation wurde er Privatdozent für Politische Ökonomie in Wien. Nach dem Ersten Weltkrieg war er für kurze Zeit Finanzminister in der österreichischen Regierung. 1925-1932 lehrte er in Bonn, dann erhielt er ein Angebot der renommierten Harvard University. In den USA entstanden seine großen wirtschaftswissenschaftlichen Werke.
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